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Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

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54 1. Quellen, Literatur, Denkmäler<br />

Alle bisher aufgeführten Klosteranlagen sind mit einer Mauer sowohl<br />

gegen den südlichen Klosterweiher als auch gegen die übrigen Wirtschaftsund<br />

Verwaltungsgebäude abgegrenzt. Dieser Bereich wurde in der zweiten<br />

Hälfte des 17. Jahrhunderts als innerer Klosterhof oder Gätterklausur<br />

bezeichnet (R S. 327). Allerdings beanstandete das Kloster die Unterscheidung<br />

eines inneren Klosterhofs mit dem Hinweis, daß die Mauer vor der<br />

Abtei erst 1681 erbaut worden und bis dahin der Klosterbezirk nur von<br />

einer einzigen Mauer, nämlich der äußeren Klostermauer, umgeben gewesen<br />

sei (StaatsArchSig Ho 157, A 36).<br />

Um den inneren Klosterhof legt sich ein weitaus größerer sogenannter<br />

Vorhof, der auf drei Seiten von einer weitläufigen Mauer umschlossen ist.<br />

Die südliche, dem See zu gelegene Seite ist von einer beiden Klosterhöfen<br />

gemeinsamen Mauer gesichert. Den Zugang von Norden bildet das sogenannte<br />

Obere oder Schmiedentor, das Haupttor des Klosters, das seinen<br />

Namen nach der unmittelbar rechts und links angebauten Schmiede bzw.<br />

dem Schmiedshaus trägt. Der Torbau hat ein großes Tor für die durchfahrenden<br />

Wagen und einen kleineren Durchlaß für die Fußgänger sowie<br />

einen niedrigen turmartigen Aufbau und ist anscheinend mit einem Kreuzigungsrelief<br />

oder einer -plastik geschmückt. Südöstlich und südwestlich<br />

führen zwei weitere Tore wieder aus dem Klosterbezirk in Richtung<br />

Pfullendorf (das Pfullendorfer Tor: 78,212) bzw. in Richtung Überlingen<br />

(das sogenannte Herrentor: StaatsArchSig Ho 157, A 60) hinaus. Diese<br />

Tore sind einfach gehaltene Durchfahrten durch die an diesen Stellen leicht<br />

erhöhte Mauer. Daneben gibt es noch drei Mauerdurchlässe, die aber mit<br />

keinen Durchgangsstraßen verbunden sind. Innerhalb dieses Vorhofs befinden<br />

sich rund 19 Gebäude mit ihren zugehörigen Gras-, Kraut- und<br />

Baumgärten. Die Vorlage nennt das Viehhaus, den Schafstall, den unter<br />

einem Dach vereinten Ochsen- und Roßstall, die Scheuer und den Karrenschopf<br />

im Westen, die Schmiede, das Schmiedshaus, eine Scheuer, das<br />

Pfründnerhäuslein und den Gänse(?)stall an und auf den Nordteil der<br />

äußeren Mauer gebaut, auf dem nördlichen Hof teil das Schenk- bzw.<br />

Gasthaus, das Amtshaus mit einem Schweine- und einem weiteren Stall<br />

sowie dem Brudergarten, den Stall des Hofmeisters und schließlich auf<br />

dem östlichen Teil des Hofes das Haus des Hofmeisters, die Pfisterei, das<br />

Schweinehaus, den Schweinestall und zwei um den Schweinehof gruppierte<br />

Häuser. Von einer eigenen Mauer umgeben, schließt sich im Osten der<br />

Kraut- und Baumgarten des Klosters an. In der Mitte des Vorhofs steht<br />

ein Baum, umgeben von einer Bank, zwischen Gasthaus und Amtshaus<br />

ein Galgbrunnen, vor dem Viehhaus ein Brunnen für die Viehtränke.<br />

Unmittelbar vor den Klosterrnauern, östlich des Klosterweihers, stehen<br />

eine Mühle und eine Schießhütte.

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