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Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

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432 6. Der Besitz<br />

Der Walbertsweiler Kirche wurde 1387 die Pfarrkirche von Kappel<br />

inkorporiert (U 389).<br />

Walbertsweiler: Kapelle zum Geschossenen Bild: Nach der<br />

Zimmerischen Chronik (Bd 1 S. 452-453) soll die Kapelle zu ·einem unbekannten<br />

Zeitpunkt, wohl nach 1441, aus Anlaß eines Wunders (vgl.<br />

§ 19) errichtet und nach ihrem altersbedingten Verfall von der <strong>Wald</strong>er<br />

Äbtissin Anna von Rotenstein (belegt 1505 und 1529-1557) durch einen<br />

hölzernen Bildstock ersetzt worden sein. Nach dem Dreißigjährigen Krieg<br />

entstand wegen eines mit einem neuerlichen Wunder verbundenen Frevels<br />

(zur Legende vgl. § 19) eine Wallfahrt zu dem Bildstock, und als Versöhnungstat<br />

baute Kloster <strong>Wald</strong> in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts<br />

eine Viertelstunde vom Kloster entfernt am Weg nach Walbertsweiler eine<br />

kleine Kapelle, auf deren Altar das vom Stock heruntergenommene Kreuzigungsbild<br />

gestellt wurde (Chronologischer Abriß der Klostergeschichte,<br />

um 1770: 5,15). Patron der Kapelle war das Heilige Kreuz und die<br />

Passion 1). Die 1782 in einer Auflistung genannte Kapelle St. Crucis et<br />

Passionis in der Pfarrei <strong>Wald</strong> ist auf die Kapelle zum Geschossenen Bild<br />

zu beziehen (FAS, Neuverz. Akten <strong>Wald</strong> 1439).<br />

1701 läßt sich das Geschossene Bild erstmals in den waldischen Quellen<br />

belegen (StaatsArchSig Ho 157, D 98 Bd 5 S. 84f.). Die Kapelle stand auf<br />

der Gemarkung des zur Klosterherrschaft <strong>Wald</strong> gehörigen Ortes Walbertsweiler<br />

in nächster Nähe des Klosters. Im Jahr 1708 wurde sie renoviert,<br />

aber nicht vergrößert. Am 22. November 1726 übernahm der Überlinger<br />

Bildhauer Johann Georg Kreising (Reis?) den Auftrag, um 110 fl einen<br />

kleinen Tragaltar mit dem Wappen der Äbtissin von Falkenstein für die<br />

Kapelle anzufertigen: Auf die rechte Seite des Altars war der hl. Eligius,<br />

auf die linke der hl. Franziskus de Paula zu stellen; das Heilige Kreuz<br />

erhielt einen romanischen Schein aus Gold; alle Heiligenscheine und Bilder,<br />

das Laubwerk und eine durchsichtige Glorie mußten aus Gold und Silber<br />

verfertigt werden (FAS, Neuverz. Akten <strong>Wald</strong> 616. PfarrArch<strong>Wald</strong>, XXIV,<br />

Statistik). Im April 1727 war der Altar vollendet. Für das Jahr 1760 sind<br />

Maurerarbeiten am Geschossenen Bild belegt. 1772/73 führten Maurer,<br />

Schlosser, Schreiner und Glaser abermals Arbeiten aus (PfarrArch <strong>Wald</strong>,<br />

XXIV, Statistik).<br />

<strong>Das</strong> Geschossene Bild war nicht ständig in der Kapelle ausgestellt.<br />

Wie aus einem Schreiben des bischöflichen Ordinariats Konstanz vom<br />

Jahr 1804 2 ) hervorgeht, wurde es vielmehr üblicherweise im Kloster<br />

1) F. L. BAUMANN, <strong>Das</strong> Totenbuch von Salem (ZGORh 53.1899 S.531) erwähnt<br />

1755 einen Eremiten ad s. Crucem prope <strong>Wald</strong>, vulgo zum G eschossenen Bild.<br />

2) StaatsArchSig F 1/5, Vorderösterreichische Regierung Günzburg, Neuverz.<br />

Akten II 13 569.

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