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Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

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68 3. Historische Übersicht<br />

weibliche Niederlassungen die sechs Nonnenklöster <strong>Wald</strong>, Rottenmünster<br />

(bei Rottweil), Heiligkreuztal (bei Riedlingen), Heggbach (bei Biberach),<br />

Baindt (bei Ravensburg) und Gutenzell (bei Ochsenhausen). Die meisten<br />

dieser Klöster gingen aus schon bestehenden religiösen Frauensammlungen<br />

hervor. <strong>Wald</strong> jedoch, die älteste Gründung, entstand ohne vorangegangene<br />

Vereinigung frommer Frauen durch den Stiftungsakt eines kaiserlichen<br />

Ministerialen. Die ersten Nonnen - zumindest die beiden Schwestern des<br />

Stifters - waren bereits vor der Klostergründung geweihte Zisterzienserinnen.<br />

Wo sie herkamen, bleibt unsicher. Wahrscheinlich hatte der Abt<br />

von Salem sie geweiht und unter dem Schutz seines Klosters an einem<br />

uns unbekannten Ort untergebracht, wo sie bis zum Bezug der Klostergebäude<br />

in <strong>Wald</strong> lebten (vgl. § 13,1 a).<br />

Der maßgebliche Einfluß Salems auf die Gründung ist für alle sechs<br />

oberschwäbischen Frauenzisterzen charakteristisch. Er ging etwa bei <strong>Wald</strong>,<br />

Rottenmünster, Baindt und Heggbach so weit, daß der Salemer Abt mit<br />

einiger Berechtigung als Mitgründer bezeichnet werden kann. Er war es<br />

auch, der anschließend die Aufnahme der neuen Niederlassungen in den<br />

päpstlichen Schutz und ihre vollberechtigte Inkorporation in den Ordensverband<br />

vermittelte und selbst die geistliche Aufsicht als vom Orden<br />

eingesetzter Paternitätsabt übernahm 1). Im speziellen Fall von <strong>Wald</strong> unternahm<br />

der Salemer Abt die vorbereitenden Schritte zur Verankerung der<br />

jungen Gründung im Ordensrecht und in der politischen Umwelt (vgl. R<br />

S. 41 - 50). Er genehmigte vermutlich den Platz für die Errichtung des<br />

Klosters, er dürfte es gewesen sein, der die päpstlichen Privilegien erwirkte<br />

und dem Papst wie auch dem Generalkapitel des Zisterzienserordens und<br />

dem Generalabt - der zu diesem Zeitpunkt vielleicht schon sein Verwandter<br />

Konrad von U ra eh war - das Inkorporationsverlangen der<br />

Frauen übermittelte, er wird vom Diözesanbischof die Exemtion der<br />

Neugründung erlangt haben und ließ die entsprechende bischöfliche Urkunde,<br />

den später sogenannten waldischen Stiftungsbrief, in seiner Abtei<br />

schreiben (Heinemann, Urkundenwesen S. 72), und er übte die geistliche<br />

Betreuung der Nonnen aus, bis der Orden ihm schließlich die geistliche<br />

Aufsicht offiziell übertrug und das neue Kloster als vollberechtigtes Glied<br />

dem Zisterzienserorden inkorporierte. Außerdem dürfte <strong>Wald</strong> auch die<br />

Aufnahme in den Schutz Friedrichs H. und des Herzogs Heinrich von<br />

1) P. BECK, Kurze Geschichte des Cistercienser-Nonnenklosters Gutenzell<br />

(CistercChron 23. 1911 S.33- 49). L. WALTER, Beiträge zur Geschichte des Cistercienserinnen-Klosters<br />

Boos-Baindt (CistercChron 29. 1917 S.217-224,<br />

244-251,267 - 276). DERs., D ie Gründung des Klosters Baindt (CistercChron 39.<br />

1927 S. 261-266). BECK, Heggbach. KÖGEL, Heiligkreuztal. REICHENMILLER, Rottenmünster.<br />

REHFUS, <strong>Wald</strong>.

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