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Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

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§ 28. Abhängige Kirchen und Kapellen 435<br />

Genehmigung erteilt hatte, brach man die Kapelle im Februar 1807 ab<br />

(StaatsArchSig Ho 203, Nr. 379 fo1. 34 r.). Die Baumaterialien wurden der<br />

Gemeinde Reischach, die am 30.Januar 1807 darum gebeten hatte, überlassen<br />

zum Bau einer kleinen Agathakapelle, in welcher der Rosenkranz<br />

an Sonn- und Feiertagen abgehalten werden sollte (StaatsArchSig Ho 203,<br />

Nr. 379 fo1. 24 v.-26 v.).<br />

Von 1708 bis 1807 waren in der Kapelle zum Gechossenen Bild<br />

insgesamt 7765 Messen gelesen worden (PfarrArchWalbertsweiler, Pfarrbuch<br />

1 S. 85).<br />

<strong>Das</strong> Geschossene Bild, eine um 1460/70 entstandene Kreuzigungsgruppe<br />

mit Maria und Johannes, wurde 1807 in die Klosterkirche nach<br />

<strong>Wald</strong> gebracht und befmdet sich noch heute dort (Beschreibung in Kunstdenkmäler<br />

Hohenzollerns 2 S. 422. Vgl. auch § 3,3). Ein vermutlich 1680/<br />

1690 entstandenes Gemälde vom Geschossenen Bild, das ebenfalls in der<br />

<strong>Wald</strong>er Pfarrkirche verwahrt wird, zeigt die drei frevlerischen Schüsse 1).<br />

<strong>Wald</strong>: Pfarr kirche: Auf dem Gründungsgut <strong>Wald</strong>, das der Klosterstifter<br />

Burkard von Weckenstein 1212 dem Ulrich von Balbe, dessen Mutter<br />

und Schwester abkaufte, stand eine kleine Kirche (ecclesiola). Sie war zwar<br />

eine Pfarrkirche (parrochialis ecclesia) J hatte aber nur wenige Pfarr kinder.<br />

Deshalb genehmigte Bischof Konrad von Konstanz, daß die dos und die<br />

Zehnten dieser Kirche, die vermutlich eine Eigenkirche der Herren von<br />

Balbe gewesen war, in die Nutzung des neu gegründeten Klosters übergingen<br />

(U 1).<br />

Die Nonnen übten die Pfarrechte in der Folgezeit nicht aus. Die<br />

Einwohner des Ortes <strong>Wald</strong> - klösterliche Bedienstete und die auf dem<br />

Bauhof angesetzten Pächter - gehörten zumindest im 17. und teilweise<br />

im 18. Jahrhundert in die dem Kloster inkorporierte Pfarrei Walbertsweiler<br />

(Bericht an die vorderösterreichische Kommission 1. Juni 1787: 78,72). In<br />

der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts aber beanspruchte das Kloster<br />

unter Berufung auf die alte Pfarrkirche <strong>Wald</strong> die Pfarrechte für sich, und<br />

die Klosterkirche erhielt faktisch die Stellung einer Pfarrkirche. In ihr<br />

nahm der klösterliche Beichtvater als Pfarrer von <strong>Wald</strong> die Pfarrfunktionen<br />

wahr (Bericht an Oberamt Stock ach 5. Juni 1789: 78,72). Im Jahr 1782<br />

zählte das Kloster neben <strong>Wald</strong> selbst den Ort Glashütte und die Kapellen<br />

St. Anna (auf <strong>Wald</strong>er Gemarkung) und zum Geschossenen Bild (auf<br />

Walbertsweiler Gemarkung) zur Pfarrei <strong>Wald</strong> (F AS, Neuverz. Akten <strong>Wald</strong><br />

t) Beschrieben in den Kunstdenkmälern Hohenzollerns 2 S. 425; vgl. auch<br />

JERG, Geschossenes Bild S.53. St. WIEST, Aus Walbertsweiler Pfarrbüchem<br />

S. 173-174; vgl. § 3,3.

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