13.12.2012 Aufrufe

Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

472 7. Personallisten<br />

gementleten Konventsfrauen, nicht aber unter Pfründner und Schwestern<br />

verteilen müsse (Seelb. BI. 1 a r., 52 r.). 1565, im achten Jahr ihrer<br />

Regierung, schenkte sie dem Konvent einen vergoldeten Kopf (Trinkgeschirr)<br />

mit Edelsteinen im Wert von 183 fl und 120 fl Bargeld für<br />

ihre Beerdigung und weitere 100 fl, wofür dieser ihren beiden Nichten<br />

Margarethe und Katharina von Reischach das sogenannte alte Haus<br />

auf Lebenszeit zum Wohnen überließ. Ferner vermachte sie dem Konvent<br />

schon bei Lebzeiten zur Feier ihres Jahrtags 200 fl mit der<br />

Bestimmung, den anfallenden Zins an die schwarz gewylet Konventsfrauen,<br />

nicht aber an die weiß gewylet Frauen und übrigen Personen im<br />

Kloster auszuteilen. Weitere 100 fl in Form eines Zinsbriefs schenkte<br />

sie mit der Anordnung, das Geld stets anzulegen (Seelb. BI. 51 v.). In<br />

ihrem 1558 aufgestellten Testament vermachte sie ihren beiden Nichten<br />

Margarethe und Katharina von Reischach ihre gesamte Hinterlassenschaft<br />

an Hausrat, Silbergeschirr, Kleinodien, Kleidern, Barschaft und<br />

Zinsen samt einem Weinberg in Ahausen mit der Bestimmung, ohne<br />

Erlaubnis der geistlichen Obrigkeit nichts außerhalb des Klosters zu<br />

vererben. Davon mußten die Nichten an die Äbtissin für Begräbnis,<br />

den Siebten, Dreißigsten und Jahrtag der Helena von Reischach 100 fl<br />

und 800 Maß Wein geben, ferner an die Kusterei 40 fl, an den Konvent<br />

100 fl, an das Kloster 100 fl und an Hausarme und Kindbetterinnen<br />

einen halben Eimer Wein und Brot im Wert von Yz fl. Sollte das Kloster<br />

aufgelöst werden, waren ihre beiden Nichten und deren nächste Verwandte<br />

die natürlichen Erben (U 780). Helena soll auf der Burg Hohenstoffeln<br />

gestorben sein (ZGORh 11. 1860 S. 123). Die Reischach<br />

von Hohenstoffeln gehörten der Schwäbischen Reichsritterschaft an.<br />

Margarethe von Goeberg, 15. Dezember 1568-t 23. April 1592 (Urkunde<br />

15. Dez. 1568: StadtArchÜberlingen 81 a, 7, 8 Nr.2276; Seelb.<br />

BI. 19 v.). Ihre Eltern waren vermutlich der württembergische Hauptmann<br />

auf dem Hohentwiel Hans Georg von Goeberg und Anna von<br />

Reischach und demnach die seit 1541 belegten <strong>Wald</strong>er Nonnen Anna<br />

und Juliana von Fulach ihre Großtanten (Schwestern ihrer Großmutter<br />

väterlicherseits) sowie die seit 1574 nachzuweisende Nonne Elsbeth<br />

von Fulach die Tochter eines Großonkels (ObBadGeschlechterbuch 1<br />

S.414, 450; 3 S. 458 f. Tafel 1 b). Ihre 1555 gestorbene Schwester<br />

Katharina war ebenfalls Chorfrau in <strong>Wald</strong>, ihr Onkel Wolf von Zülnhart<br />

war Obervogt der Grafschaft Sigmaringen. - Die Huldigung der<br />

Untertanen fand am 13. Januar 1569 statt (74,10). Im selben Jahr ließ<br />

die Äbtissin den Pfleghof in Pfullendorf vollständig umbauen 1). 1590<br />

1) J. SCHUPP, <strong>Das</strong> Dominikanerinnenkloster Maria zu den Engeln im Rahmen<br />

der Stadtgeschichte Pfullendorf. 1963 S. 29; R S. 265; vgl. auch die Inschrift auf<br />

einer Steinplatte am ehemaligen <strong>Wald</strong>er Pfleghof in Pfullendorf.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!