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Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

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188 4. Verfassung<br />

Hofmeistern 1). Der Pfullendorfer Hauswirt ist erst- und letztmals 1486<br />

genannt (GenLandArchK 2/45, U 13. März 1486). Über seine Herkunft<br />

und seine Aufgaben ist so gut wie nichts bekannt. In Überlingen tritt ein<br />

Hauswirt erstmals 1518 auf, ein Hofmeister 1556 (v gl. § 32). Hier blieb<br />

die Bezeichnung Hofmeister bis 1806 der übliche Titel. Ein Bewohner des<br />

Hauses in Pfullendorf ist jedoch schon 1347 (U 230, U 240) nachweisbar,<br />

ein Bewohner des Überlinger Hauses im Jahr 1356 (ZGORh 10. 1859<br />

S. 481 f.) . Ihre Herkunft und ihre Funktion ist nicht faßbar. Offen bleibt,<br />

ob die Häuser anfänglich mit Konversbrüdern besetzt waren. Für eine<br />

solche Annahme könnte die Erwähnung eines Laienbruders in Überlingen<br />

1330 (ZGORh 10. 1859 S. 462 f.) und eines Laienbruders Winzer zu<br />

Überlingen 1331 (ZGORh 10. 1859 S. 464f.) sprechen. Sicher ist, daß im<br />

Jahr 1359 Pfründner in den Stadthöfen wohnten (U 278). Sie sind vom<br />

14. bis 16. Jahrhundert in Überlingen wie auch in Pfullendorf nachweisbar<br />

(Pfründner im Pfullendorfer Haus 1502: Urbar von 1501: 137,2; in Überlingen<br />

1548: U 766. Vgl. Namenslisten in R S. 462-465). Aus der waldischen<br />

Pfründnerschaft gingen auch einige der Überlinger Hofmeister des<br />

16. Jahrhunderts hervor. Seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts aber<br />

waren die Überlinger Hofmeister besoldete Angestellte, die nach einer<br />

Auflage der Stadt vom Jahr 1636 Überlinger Bürger sein mußten (FAS,<br />

Neuverz.Akten <strong>Wald</strong> 106) und häufig aus ratsfähigen Familien stammten.<br />

Der Überlinger Hofmeister galt seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts<br />

als waldischer Beamter, den Äbtissin und Konvent anstellten und<br />

entließen und der von der Äbtissin auf das Kloster vereidigt wurde. Seine<br />

wichtigsten Aufgaben waren die Leitung der Haushaltung im Stadthof,<br />

die Verwaltung und Beaufsichtigung der klösterlichen Weingüter in und<br />

um Überlingen und ihrer Bearbeitung (seit 1542 eindeutig nachweisbar:<br />

GenLandArchK 225/379, U 11. Dez. 1542), die Lagerung und der Verkauf<br />

von Wein und Getreide auf dem Überlinger Markt sowie der Einzug aller<br />

Zinse, Gülten, Zehnten und Schulden innerhalb eines bestimmten regionalen<br />

Bereichs, dessen Ausdehnung sich im Lauf der Zeit immer wieder<br />

änderte, in der zweiten Hälfte des 16. und in der ersten Hälfte des<br />

17. Jahrhunderts aber den Umkreis von einer Meile rund um Überlingen<br />

umfaßte (vgl. Anstellungsverträge seit Mitte 16. Jahrhundert: R<br />

S.440-445).<br />

Seit der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts sind nachgeordnete Kanzleibeamte<br />

belegt (R S. 415-418). Sie wurden als Amtsschreiber, Sekretäre,<br />

Kanzlei-Accesse und Registratoren bezeichnet und trugen in einigen<br />

1) Zu den Hofmeistern in den Stadthöfen vgl. R S. 433-447, Namenslisten<br />

S.462-465.

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