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Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

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28 1. Quellen, Literatur, Denkmäler<br />

ein Brustbild Mariens und eine Kreuzigung, ferner Wappen und Namen<br />

der Äbtissin Margarethe von Goeberg und die Inschrift: 0 . REX ·G LO-<br />

RIE ·CHRISTE ·VENI ·CVM ·PACE ·MCCCCCXXXXXXXXV· (zitiert<br />

nach den Kunstdenkmälern Hohenzollerns 2 S. 431).<br />

Äbtissin Maria Dioskora von Thurn und Valsassina führte in den<br />

Jahren 1751 bis 1765/66 die Ausgestaltung der Kirche in ihrer heute<br />

noch bestehenden Form durch (Baur, Klosterkirche S. 197 - 259. Kunstdenkmäler<br />

Hohenzollerns 2 S.412). Die Dekoration gilt als das Bedeutendste,<br />

was das Land Hohenzollern aus dieser Epoche besitzt (Dehio-<br />

Gall S. 513).<br />

Äbtissin und Konvent schlossen am 9. März 1751 mit dem Stukkateur<br />

Johann Jakob Schwarzmann aus Schnifis bei Feldkirch in Vorarlberg einen<br />

Vertrag (StaatsArchSig Ho 157, Neuverz.Akten II 2173), in dem der<br />

bekannte Künstler mit den Renovierungs- und Auszierungsarbeiten an der<br />

Klosterkirche mit extra feiner Stuckhador und Quadritur-Arbaith beauftragt<br />

wurde. Schwarzmann verpflichtete sich, im gantzen Langhauß den Gewölb-<br />

Deckhe unnd Wände eine nach jetztig neuer Arth und Phasson gezeichnete Stuckhador<br />

unnd Quadritur Zu machen mit Uhr-Symbolen und andern Schifdtereyen, Zu<br />

regulär unnd jeregulären grotestischen Muschlen, Reigeyen, Musseyen, Laubwerckh<br />

und Behänckhen etc. auf Höchen, Zücheden mit Architecturischen Lessen-Gesimmbstern,<br />

Zügen und Krauß Cappitälen außladen, kleiden unnd außzumachen, sowie<br />

das Rahmenwerk für die Gemälde zu schaffen, den Fron- und den Psallieroder<br />

Betchor (Nonnenempore) nach Maßgabe des vorgelegten Risses<br />

auszuschmücken und den ganzen Kircheninnenraum zu weißeln und zu<br />

illuminieren. Dafür erhielt der Stukkateur vom Kloster das gesamte Arbeitsmaterial,<br />

volle Verpflegung einschließlich Tischwein für sich und seine<br />

Mitarbeiter sowie 400 fl Bargeld. Schwarzmann begann seine Arbeit im<br />

Jahr 1752.<br />

Am 19. Januar 1752 wurde der Freskomaler Johann Melchior Eggmann<br />

aus Rorschach mit der Ausmalung der Kirche beauftragt (StaatsArchSig<br />

Ho 157, Neuverz.Akten II 2173). Geplant war im Fronchor die Darstellung<br />

der Anbetung des Altarsakraments durch die vier Erdteile unter einem<br />

Baldachin; als Hauptbild im Langhaus die in einer Kirche oder einem<br />

Tempel mit reicher Architektur wiederzugebende Legende von den 40 in<br />

Irland von Ketzern enthaupteten Religiosen, die, nachdem ihnen durch<br />

ein Wunder ihre Häupter wieder aufgesetzt worden waren, mit Kronen<br />

und Palmen geschmückt am Vorabend von Mariä Himmelfahrt die Vesper<br />

zu Ehren der Himmelskönigin im Chor sangen. Dies sollte kombiniert<br />

werden mit der Darstellung der Himmelfahrt Mariens, mit Engeln, zum<br />

Teil musizierend, zum Teil anderweitig beschäftigt, und dem ob diesem<br />

Geschehen verwunderten Kellermeister; der Chorbogen sollte mit einem

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