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Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

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§ 26. Klösterliche Gerichts- und Leibherrschaft 369<br />

verkaufte <strong>Wald</strong> den Stadthof an das Dominikanerinnenkloster Maria zu<br />

den Engeln, weil er bishero sonderlichen Nutzen nit getragen und in desolatem<br />

baulichen Zustand war. Vom 14. bis Anfang des 16. Jahrhunderts sind<br />

auch in Pfullendorf Bewohner des Stadthofs aus der waldischen Pfründnerschaft<br />

nachweisbar (vgl. § 11,3). Ein Haus in Konstanz ist vermutlich<br />

schon 1224 (U 11) und wieder 1331 (U 198) belegt. In den Jahren 1458<br />

und 1504 war es als Leibgeding ausgegeben (U 537, U 686), 1513 wurde<br />

es zur Leihe ausgetan (U 701). <strong>Das</strong> anscheinend kleinere Haus lag in der<br />

Münstergasse beim Hof der Dompropstei. Anscheinend diente es hauptsächlich<br />

Äbtissin und Konvent als Stadtquartier. Weitere Verwendungszwecke<br />

sind unbekannt.<br />

<strong>Das</strong> Vermögen des Klosters dürfte ursprünglich einheitlich verwaltet<br />

worden sein. Später aber wurde das Vermögen des seit 1401 (Gen-<br />

LandArchK 2/150, U 15. Mai 1401) belegten Abtei- bzw. Äbtissinnenamts<br />

vom Konventsvermögen abgeschichtet (vgl. § 11,1). Weitere Sondervermögen<br />

sind schon seit dem 14. Jahrhundert bezeugt (vgl. § 11,3). Soweit<br />

nachweisbar, waren mit Sondervermögen ausgestattet die Einrichtungen<br />

Sängerin bzw. Sängeramt, Infirmaria, operatrix bzw. Wergamt, Kustorei,<br />

Keller, Suteramt bzw. Suterhaus, Pitanzamt und Kaufamt (v gl. R S. 385-<br />

386). Die beiden bedeutendsten Sondervermögen waren das der Pitanz<br />

und das der Kustorei. Die Pitanz besaß Vermögen u. a. in Überlingen (seit<br />

1444 belegt). Besitz von Äbtissin bzw. Abteiamt, Kustorei und Pi tanz ist<br />

im waldischen Urbar von 1501 (137,2) verzeichnet. <strong>Das</strong> Kaufamt erwarb<br />

1397 (U 423) 2 Mm. Wiesen samt Holz und Feld bei Litzelbach und<br />

versteuerte 1444 in Überlingen 135 Mark liegendes Gut. Besitz des Kaufmanns<br />

ist ferner ebenfalls im Klosterurbar von 1501 aufgeführt (R<br />

S. 87 - 88, 385 f.). Der Zeitpunkt, zu welchem die Sondervermögen abgeschafft<br />

wurden, ist unbekannt. Vermutlich fallt ihre Aufgabe mit der<br />

Reform WaIds Anfang des 17. Jahrhunderts zusammen.<br />

Für die Wirtschaftsverwaltung hatte das Kloster Ämter eingerichtet,<br />

die mit Konventualinnen, Laienbrüdern, Pfründnern und besoldeten Angestellten<br />

besetzt waren (R S. 370-447, Namenslisten S.452-470. Vgl.<br />

§ 11,3; § 32).<br />

§ 26. Klösterliche Gerich ts- und Leibherrschaft<br />

Erwerb und Inhalt von Gerichts- und Dorfherrschaft, die Gerichtsund<br />

Verwaltungs organisation der Klosterherrschaft <strong>Wald</strong> sowie die Entwicklung<br />

von Untertanenverband und Leibherrschaft wurden schon an<br />

anderer Stelle eingehend behandelt (R S. 277 - 353; Rehfus, Gerichts- und

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