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Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

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430 6. Der Besitz<br />

Ren g e t s weil e r: Der außerhalb der Klosterherrschaft <strong>Wald</strong> in der<br />

Grafschaft Sigmaringen gelegene Ort ist nach Dietershofen eingepfarrt.<br />

In den Jahren 1615 und 1621 und um 1700 las der Dietershofer Pfarrvikar<br />

in der Filialkapelle alle 14 Tage eine Messe (StaatsArchSig Ho 157, U<br />

11. Nov. 1615; ebenda, Neuverz. Akten II 2659, II 2671), in der zweiten<br />

Hälfte des 18. Jahrhunderts an jedem Samstag eine Messe (78,49; FAS,<br />

DomänenArchSig, ausgefolgte Akten 151,14 UF 8).<br />

Die Kapelle ist 1501 als Kiichfy erwähnt. Heiligenpfleger der Kapelle<br />

sind 1524 belegt. Als Patronin wird seit 1691 Kunigunde genannt, 1910<br />

Johannes Bapt. und Kunigunde (Bercker, Patrozinien S. 112). Der heutige<br />

Kapellenbau wurde in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts errichtet und<br />

1711 restauriert (Kunstdenkmäler Hohenzollerns 2 S. 277).<br />

Walbertsweiler: Pfarrkirche St. Gallus 1). Im Jahr 1259 (U 44)<br />

schenkte Ritter Rodengerus von Kallenberg zu seinem und seiner Vorfahren<br />

Seelenheil die Pfarrkirche' von Walbertsweiler, einem der späteren<br />

Klosterherrschaft <strong>Wald</strong> angehörenden Ort, und das Kirchenpatronat an<br />

Kloster <strong>Wald</strong> und verkaufte diesem sein dortiges Eigentum an Leuten und<br />

Gütern. Die Schenkung sollte nach dem Tod des Walbertsweiler Pfarrers,<br />

eines Oheims des Schenkers, in Kraft treten. 1280 (U 83) verzichtete<br />

(derselbe?) Rüdiger mit seinen Söhnen auf seine Besitzungen in Walbertsweiler<br />

einschließlich des Patronatsrechts über die dortige Kirche zugunsten<br />

WaIds, und zwar aus Zuneigung zu seiner in das Kloster aufgenommenen<br />

Tochter. Der Walbertsweiler Kirchenrektor, ein Priester Werner, traf 1318<br />

vor dem Konstanzer bischöflichen Offizialat folgendes Abkommen mit<br />

Äbtissin und Konvent von <strong>Wald</strong>, die als matronae der Kirche bezei,chnet<br />

werden (U 164): Er verzichtete auf das gesamte Einkommen der Pfarrkirche<br />

an Getreide und Heu zugunsten des Klosters und behielt sich nur den<br />

Kleinzehnt, die Zinse, Oblationen, Mortualien und das Mesneramt vor.<br />

Dafür gewährten ihm die Nonnen eine lebenslängliche Präbende von<br />

täglich zwei Weiß- und zwei Roggenbroten sowie einem halben Maß Wein,<br />

alle zwei Jahre eine Tunika aus grauem Tuch (diese in jedem Jahr?), ein<br />

paf/ium duplex aus grauem Tuch, einen schwarzen Pelzmantel und eine<br />

Pelzkapuze sowie ausreichendes Schuhwerk. Wenn der Kirchenrektor Werner<br />

die Kirche nicht selbst versehen würde, mußte er einen geeigneten<br />

Priester unterhalten.<br />

Eine Inkorporationsurkunde ist nicht überliefert. Trotzdem behauptete<br />

Kloster <strong>Wald</strong>, die Walbertsweiler Pfarrkirche sei ihm inkorporiert und die<br />

Pfarrstelle eine vicaria perpetua (so etwa 1453 und 1477: U 517, U 583). In<br />

den Registra subsidii charitativi des Bistums Konstanz von 1497 und 1508<br />

1) Vgl. ausführlich R S. 355-362, Pfarrerliste S. 470-472.

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