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Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

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§ 24. Besitzentwicklung und Einkünfte 349<br />

Zu den ersten Förderern WaIds gehörten die Staufer und die staufertreuen<br />

Hochadelsgeschlechter der Grafen von Urach, der Grafen von<br />

Sigmaringen (-Helfenstein) und der Herren von Neuffen, die dem Kloster<br />

durch generelle Genehmigungen erlaubten, Besitz aus ihrem Eigentum<br />

und von ihren Gefolgsleuten, Lehens- und Dienstmannen erwerben zu<br />

dürfen. Als Schenker, Stifter, Verkäufer und Überträger von Eigentumsrechten<br />

treten im 13. Jahrhundert die Grafen von Montfort, von Veringen<br />

und von Nellenburg, ferner die Herren von Neuffen auf, aber auch die<br />

Pfalzgrafen von Tübingen, die Markgrafen von Baden, die Habsburger,<br />

die Herren von Bussnang, von Grießenberg, von Lupfen, von Zimmern<br />

und von Krenkingen-Weißenburg. Der Hauptteil der Erwerbungen<br />

stammte indes vom benachbarten ministerialen und niederen Adel. Unter<br />

ihm befand sich eine ganze Reihe von Familien, die staufische Dienstmannen<br />

waren oder ehemals der staufischen bzw. der Reichsdienstmannenschaft<br />

angehört hatten, wie vor allem die Truchsessen von <strong>Wald</strong>burg-<br />

Rohrdorf, die Herren von Reischach, von Hohenfels, von Bitzenhofen,<br />

von Ramsberg, von Aftholderberg und von Fronhofen. Verschiedene<br />

Besitztümer erwarb <strong>Wald</strong> außerdem von Kloster Reichenau.<br />

Seit dem 14. Jahrhundert schieben sich Stadtbürger in den Vordergrund.<br />

Besonders die Bürger der Reichsstädte Pfullendorf und Überlingen,<br />

aber auch Bürger der Stadt Meßkirch (im Besitz der Truchsessen von<br />

<strong>Wald</strong>burg-Rohrdorf, seit der Mitte des 14. Jahrhunderts im Besitz der<br />

Freiherren von Zimmern) wurden als Verkäufer für das Kloster wichtig.<br />

Kennzeichnend für die Verflechtung des Klosters mit seinem Umland<br />

ist, daß die Förderer seiner wirtschaftlichen Grundlagen, seien sie adliger<br />

oder bürgerlicher Herkunft, vielfach in verwandtschaftlichen Beziehungen<br />

zum <strong>Wald</strong>er Konvent standen.<br />

Spät in einer bereits besiedelten Landschaft mit zersplitterter Besitzstruktur<br />

gegründet, sah sich <strong>Wald</strong> bei seiner Grunderwerbspolitik vor ein<br />

mühsames und langwieriges Unterfangen gestellt. Es mußte Höfe und<br />

einzelne Äcker und Wiesen, ja nicht selten Anteile an Einzelliegenschaften<br />

über lange Zeiträume hinweg von den verschiedensten Eigentümern und<br />

Inhabern aufkaufen, eintauschen und sich durch Schenkungen übereignen<br />

lassen, zu einem geschlossenen Komplex zusammenfügen, sämtliche grundherrlichen,<br />

niedergerichtlichen und leibherrlichen Rechte erwerben,<br />

schließlich den dort ansässigen oder begüterten Adel verdrängen. Größere<br />

und geschlossene Erwerbungen wie etwa der Kauf von Hof Kappel mit<br />

Kirchensatz, Zehnt, Zwing und Bann 1383, von Dorf Dietershofen mit<br />

Kirchensatz, Wittum, Gericht, Zwing und Bann 1412 und der Ankauf der<br />

Vogtei über Hippetsweiler zunächst als Lehen, schließlich als Eigentum<br />

1453 und 1494 waren Ausnahmen und lagen zeitlich spät. In manchen

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