13.12.2012 Aufrufe

Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

186 4. Verfassung<br />

scher Vaterabt auf Anstellung, Vereidigung und Entlassung vgl. § 13,1).<br />

Außerdem hatte der Inhaber der Grafschaft Sigmaringen das Recht, den<br />

waldischen Oberbeamten auf die Hochobrigkeit, Schirmherrschaft und<br />

Kastenvogtei zu vereidigen (vgl. § 14). Seit 1397 (U 423) bis zum Anfang<br />

des 16. Jahrhunderts (Urbar von 1501: 137,2) ist das Kaufamt bezeugt, das<br />

mit einem Sondervermögen ausgestattet war (R S. 88, 385 f. Vgl. § 25).<br />

P fi s te r sind seit 1266 nachzuweisen, Pfistermeister seit 1323 1 ). Ihnen<br />

oblagen offenbar schon in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts Aufgaben,<br />

die über die bloße Tatigkeit als Bäcker hinausgingen und die Verpachtung<br />

von Äckern sowie die Zustimmung zu Getreideeinkäufen umfaßten<br />

(U 207). Der Pfistermeister hatte im 15. und 16. Jahrhundert eine der<br />

wichtigsten und angesehensten Positionen im klösterlichen Ämterapparat<br />

inne. So vertrat er etwa 1458 Kloster <strong>Wald</strong> in einer Streitsache vor<br />

Bürgermeister und Rat von Konstanz (U 537) und ein Jahr später vor<br />

einem Schiedsgericht in St. Gallen (U 540), wurde als Träger des Klosters<br />

mit Lehen belehnt (1459 und 1465: U 542, U 553) und wirkte 1578 als<br />

Vertreter des Klosters bei der Aufnahme und Beschreibung der gräflich<br />

sigmaringischen Rechte und Gefalle in der Herrschaft <strong>Wald</strong> mit (74,24.<br />

137,3). 1562 trug der Pfistermeister zusätzlich den Titel eines klösterlichen<br />

Schreibers (GenLandArchK 5/698, U 12. Nov. 1562). Wie der Kaufmann,<br />

so wurde auch der Pfistermeister wenigstens in der zweiten Hälfte des<br />

16. Jahrhunderts auf die Hochobrigkeit, Schutz- und Schirmherrschaft des<br />

Inhabers der Grafschaft Sigmaringen vereidigt (Vertrag von 1557:<br />

StaatsArchSig Ho 157, U 29. Juli 1557). Im Lauf des 17. Jahrhunderts<br />

verlor er jedoch an Bedeutung, und in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts<br />

verschwand das Amt. Von da an waren die Pfister nur noch als Bäcker<br />

tätig. Die im 13. und 14. Jahrhundert genannten Pfister und Pfistermeister<br />

waren Konversbrüder, die Pfistermeister des 15. Jahrhunderts anscheinend<br />

Pfründner und seit dem 16. Jahrhundert besoldete Angestellte. Beim Amtsantritt<br />

legten die Pfistermeister wie alle anderen Beamten der Äbtissin<br />

einen Eid ab.<br />

Der Keller als männlicher Amtsträger tritt erstmals 1548 in Erscheinung<br />

2 ). Damals sollte das Amt mit einem Pfründner besetzt werden<br />

(U 766). Während zunächst die Amtsbezeichnungen Keller und Hofmeister<br />

gleichrangig verwendet wurden, unterstand seit dem 17. Jahrhundert der<br />

1) Zum Pfistermeister vgl. R S. 418-421, Namensliste S. 460. KUHN-REHFus,<br />

Wirtschaftsverfassung S. 74 f. Vgl. § 32.<br />

2) Zum Hof- und Baumeister in <strong>Wald</strong> vgl. R S.423-433, Namensliste<br />

S. 460-462. Ein weiterer Keller wird 1586 genannt; er war damals seit 40 Jahren<br />

Diener zu <strong>Wald</strong> (StaatsArchSig Ho 80 a, eIl 1 c, Prot. 14 Teil 3 fol. 49 v.).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!