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Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

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§ 3. Denkmäler 17<br />

Altar standen. Schon wieder 1532 erlaubte der Konstanzer Generalvikar<br />

in spiritualibus, die Mauern der Klosterkirche und der wichtigsten Gebäude<br />

niederzureißen und neu aufzuführen, die Kirche an Dach, Wänden<br />

und anderen Stellen auszubessern sowie zwei Altäre abzubrechen, sie an<br />

günstigere Standorte zu versetzen und den niedrigeren von bei den zu<br />

erhöhen. Dabei durfte der Schutt, der wegen der Enge des Friedhofs nicht<br />

dort abgeladen werden konnte, außerhalb an den Friedhofsmauern oder<br />

an einsamen Orten gelagert oder in fließendes Wasser geschüttet werden<br />

(U 735). 1676 weihte Abt Anselm von Salem, der waldische Vaterabt, vier<br />

Altäre in der Kirche 1). Ob dieser Altarweihe Reparaturarbeiten an der<br />

Kirche vorangegangen waren, ist unbekannt.<br />

Nach einer Zeichnung aus der Zeit um 1685 (FAS, <strong>Wald</strong> 74,14), welche<br />

die gesamte Klosteranlage darstellt, war die nach Osten orientierte Kirche<br />

ein schlichter Langbau in gotischem Stil mit sechs paarweise gestellten,<br />

schmalen und hochgelegenen Fensteröffnungen und Satteldach. An der<br />

nördlichen Langseite war ein niedrigeres Seitenschiff mit Strebepfeilern<br />

vorgelagert, so daß der Eindruck eines basilikalen Baus entsteht. Ob aber<br />

dem nördlichen Seitenschiff ein südliches entsprach, kann anhand der<br />

Ansicht nicht entschieden werden. An das nördliche Seitenschiff schloß<br />

sich nach Osten ein vom Kirchendach überdeckter, weit vorgezogener<br />

Anbau an, bei dem es sich um einen auf der nördlichen Seite des Chors<br />

gelegenen Kapellenraum (oder Querschiff?) gehandelt haben könnte. Die<br />

Ausgestaltung des Chorabschlusses ist nicht zu erkennen. Die Westfront<br />

der Kirche mit einfachem, glattem Giebel war durch drei schmale hochgelegene<br />

Fenster gegliedert, die mit den Fenstern der nördlichen Langhaus<br />

wand korrespondierten. Die für die Laien bestimmte Kirchentür befand<br />

sich am nördlichen Seitenschiff. Der östliche Teil des Daches trug<br />

einen kleinen einfachen Dachreiter.<br />

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Kirche beschädigt und Glocken<br />

gingen verloren (R S. 135). Dagegen scheint die Kirche beim Brand des<br />

Klosters im Jahr 1680 2 ) nicht in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein.<br />

Jedoch war sie im Jahr 1696 nach Ansicht von Äbtissin Maria Jakobe von<br />

Bodman aufgrund ihres angeblich 500jährigen Bestehens so baufällig, daß<br />

ein Neubau als dringend notwendig erachtet wurde (Baur, Klosterkirche<br />

S. 190-200). Die Planungen begannen bereits in den achtziger Jahren.<br />

Schon 1687 fertigte ein ungenannter Meister einen Riß für den Kirchen-<br />

1) PfarrArch Walbertsweiler, Directorium Romanum pro ecclesia parochiali in<br />

Walpertschwyler. PfarrArch<strong>Wald</strong>, Rub. XV, C. Vgl. § 3,2.<br />

2) Entwurf über Ursprung und Anfange der Stiftung <strong>Wald</strong> von 168.1: 78,194.<br />

GenLandArchK 65/450 S. 9.

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