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Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

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52 1. Quellen, Literatur, Denkmäler<br />

-gebäuden wurden, zusammen mit dem Verlust von Glocken, auf 3000 fl<br />

geschätzt (R S. 135). Im Juli 1680 brannten Teile des Klosters nieder l ),<br />

das Ausmaß der Zerstörung ist aber nicht detailliert überliefert. Der Brand<br />

zwang zum Wiederaufbau der östlich und südlich an den Kreuzgang<br />

angrenzenden Konventsbauten (im östlichen Trakt sind noch Bauteile aus<br />

der Gründungszeit des Klosters erhalten). Vermutlich wurde er von Jos<br />

Beer, einem Angehörigen der bedeutenden Baumeisterfamilie Beer aus<br />

dem Bregenzer <strong>Wald</strong>, durchgeführt und war wohl 1685 bereits vollendet.<br />

Diese Jahreszahl nennt das Portal des Kapitelsaals im südlichen Klosterflügel.<br />

Wahrscheinlich zur gleichen Zeit wurde der heute noch existierende<br />

zweigeschossige Anbau auf der Westseite, anschließend an den Jennerflügel,<br />

neu errichtet, in dessen Obergeschoß der Prälatensaal liegt (Kunstdenkmäler<br />

Hohenzollerns 2 S. 432). Die Kosten bestritt das Kloster vermutlich<br />

zum Teil aus dem Erlös des 1683 verkauften Stadthauses in<br />

Pfullendorf (R S. 268).<br />

Um die Klostergebäude im engeren Sinne gruppierten sich die seit<br />

dem 13./14. Jahrhundert nachweisbaren Wirtschafts- und Handwerksbetriebe,<br />

nämlich Kürschnerei, Gerberei, Schneiderei, Weberei, Schusterei,<br />

.Bäckerei und Schmiede. Hinzu kamen die im 17. und 18. Jahrhundert<br />

belegten Küfer, Wagner, Seiler, Hafner, Metzger, eine Ziegelhütte und<br />

eine Mühle bzw. Mühlen, die 1652 genannte Branntweinbrennerei und die<br />

seit 1692 erwähnte Brauerei (R S.252-257. Kuhn-Rehfus, Wirtschaftsverfassung<br />

S.74-75). <strong>Das</strong> Gasthaus des Klosters ist für die vierziger<br />

Jahre des 16. Jahrhunderts in der Zimmerischen Chronik (3 S. 513) belegt.<br />

Nahezu alle diese Betriebe waren - jedenfalls im 17. und 18. Jahrhundert<br />

- auf dem sogenannten Klostervorhof konzentriert.<br />

Auf dem Klosterhof befand sich ferner eine Badstube. Sie wurde um<br />

1500 entweder erneuert oder erstmals erbaut: zwei zwischen 1496 und<br />

1537 belegte Klosterfrauen stifteten für sie einen Geldbetrag (Seelb. BI.<br />

54 v.). Nach der Zimmerischen Chronik (4 S. 7, 11-12) war sie durch<br />

eine Bretterwand in eine Frauen- und eine Männerabteilung unterteilt, und<br />

der Männerteil wurde auch von Bauern und Soldaten benutzt. In dieser<br />

Badstube muß wohl das 1514 erwähnte gemeinsame Bad des Konvents<br />

(U 702) abgehalten worden sein. Die Badstube bestand noch 1620 (R<br />

S.255).<br />

Auch das um 1685 und wieder 1712 belegte Pfründnerhäuslein (FAS,<br />

<strong>Wald</strong> 74,14. StaatsArchSig Ho 157, D 98 Bd 6 S. 117,145) und das 1735<br />

als Dienstwohnung des klösterlichen Almosenausteilers erwähnte Bettel-<br />

1) 78,194: Entwurf über Ursprung und Anfange der Stiftung <strong>Wald</strong> von 1681.<br />

GenLandArchK 65/450 S. 9.

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