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Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

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§ 21. Reliquien 331<br />

<strong>Wald</strong> zu dem Reliquienschatz und rekommendierte ihr Magistrat und Stadt.<br />

Beim Tor nach Krauchenwies von der Mengener Bürgerschaft verabschiedet,<br />

wandte sich der Zug nach Rulfingen, dessen Einwohner den Heiligen<br />

mit Kreuz und Fahnen durch ihren Bann geleiteten, auf freiem Feld<br />

abgelöst von Pfarrer J ohann Martin Bodmar von Krauchenwies und einer<br />

großen Menge von dortigen Einwohnern, die nun ihrerseits in einer<br />

Prozession mit Kreuz, Fahnen, Choralmusik, Glockenklang und Gebeten<br />

die Reliquien bis zum Gögginger <strong>Wald</strong> brachten. Dort wurde die Prozession<br />

von Pfarrer Sebastian Keller von Göggingen, seinen Pfarrkindern<br />

und zwei Kapuzinerpatres empfangen. Der Beichtvater, die beiden waldisehen<br />

Pfarrvikare und andere Personen erhielten im Pfarrhof eine treffliche<br />

kalte Kuchl und Keller vorgesetzt, und anschließend wurde der Zug ein<br />

Stück Wegs mit Kreuz und Fahnen begleitet. Trotz der Ermüdung durch<br />

den weiten Weg und die Sommerhitze ging der Reliquienzug den Untertanen<br />

unq Nachbarn zuliebe über die waldischen Orte Ringgenbach,<br />

Buffenhofen und Dietershofen, dann - mit Kreuz und Fahnen begleitet<br />

von den Einwohnern Dieter:shofens und Rengetsweilers, die wegen dem<br />

felligen Tag nicht an der Hauptprozession hatten teilnehmen können, -<br />

durch das sigmaringische Rengetsweiler und abschließend durch das waldisehe<br />

Walbertsweiler und gelangte abends nach <strong>Wald</strong>. Beim dortigen<br />

Oberen oder Schmiedentor wurden Leib und Blut von sechs geistlichen<br />

Herren, dem Konvent und vielem Volk empfangen und in Prozessionsordnung<br />

und mit der üblichen Kirchenzeremonie unter der Allerheiligenlitanei,<br />

Glockengeläut und Orgelklang in Andachts und Freidens Zähr in die<br />

Kirche getragen, auf Anordnung des Abts von Salem in die Klausur<br />

aufgenommen und auf den Choraltar gestellt.<br />

Die Translation des hl. Dioskorus wurde vom Salemer Abt auf Sonntag,<br />

den 30. August 1711, angesetzt und zusammen mit der Benedizierung<br />

der Äbtissin Maria Antorua von Falkenstein vollzogen. Von Salem waren<br />

neben Abt Stephan noch weitere acht Patres und Kapitularen anwesend,<br />

die sowohl am Altar als auch bei der Musik dienten. Vom Reichsstift<br />

Kempten waren der Dekan Freiherr Adalbert von Falkenstein, Schenker<br />

der Dioskorusreliquien und Bruder der Äbtissin, und der Kapitular Freiherr<br />

Johann Baptist von Bodman, ferner der dortige Oberstmarschall<br />

Freiherr von Bodman und der dortige Oberstallmeister Freiherr von<br />

Falkenstein gekommen. Anwesend waren außerdem Herr von Liebenfels,<br />

mehrere Ehefrauen, Frauen des Adels und andere Gäste. Die Feierlichkeiten<br />

begannen an der nahe bei <strong>Wald</strong> gelegenen Wallfahrtskapelle zum<br />

Geschossenen Bild. Dort hielt Pater Laurentius Seitz aus der Reichsabtei<br />

Petershausen bei Konstanz, Pfarrvikar zu Sauldorf, auf öffentlichem Platz<br />

eine Predigt von der Kanzel herab vor dem Salemer Abt, dem <strong>Wald</strong>er

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