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Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

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§ 3. Denkmäler 53<br />

häusle (StaatsArchSig Ho 157, D 98 Bd 12 S. 341) standen auf dem Klostervorhof.<br />

Schließlich hatte auf dem Klosterhof der zollerische Forstmeister<br />

seine Wohnung mit eigener Stube, Kammer und Stallung, und hier<br />

befand sich die zollerische Hundslege mit den Hundezwingern, bis die<br />

betreffenden Rechte des Grafschaftsinhabers im 1.7. Jahrhundert abgelöst<br />

wurden (Kuhn-Rehfus, Vogtei S. 48-55).<br />

Aus der Zeit um 1681 /1685 ist eine Zeichnung des gesamten damaligen<br />

Klosterbezirks überkommen (FAS, <strong>Wald</strong> 74,14), die die Anlage in Schrägsicht<br />

darstellt. Entstanden ist die Ansicht wohl während der Auseinandersetzungen<br />

zwischen Kloster <strong>Wald</strong> und dem Fürsten von Hohenzollern-<br />

Sigmaringen über die Frage, inwieweit der Klosterhof Immunitätsrechte<br />

zu beanspruchen habe (vgl. Kuhn-Rehfus, Vogtei S. 64-81). Nach dieser<br />

Zeichnung hatte die Klosteranlage folgendes Aussehen: Südlich an die<br />

Kirche schließt sich der vom Kreuzgang umschlossene Hof an. Dieser<br />

rechteckige Hof ist auf drei Seiten von zweigeschossigen Klostergebäuden<br />

umgeben. Der östliche und südliche Trakt bestehen aus den nach dem<br />

Brand von 1680 neu errichteten, 1685 vollendeten Konventsbauten, die<br />

heute noch erhalten sind. Der größte Teil des westlichen Flügels gehört<br />

einer früheren Bauperiode an und ist in dem um 1500 entstandenen, um<br />

1530/36 umgebauten Jennerflügel auf die Gegenwart überkommen. In der<br />

Südwestecke zeigt die Vorlage, die die Wiederaufbauphase nach 1680<br />

wiedergibt, Teile des südlichen und westlichen Flügels noch als unvollendete<br />

Bauten. Der sich um den Hof und seinen in der Mitte stehenden<br />

Brunnen ziehende Kreuzgang ist in das Erdgeschoß der Gebäudetrakte<br />

eingebaut. Im Süd- und Ostflügel gibt je eine rundbogige Tür den Zugang<br />

zum Kreuzgang frei. Der Jennerflügel, damals an seinem Nordende noch<br />

von einem vier- oder fünfgeschossigen turmartigen Bau begrenzt, der<br />

direkt an die Westfront der Kirche anstößt, bildet zusammen mit einem<br />

rechtwinklig angebauten Gebäudetrakt einen weiteren, westlich vom<br />

Kreuzgang sich erstreckenden Hof, der von einer teilweise 1681 neu<br />

erbauten Mauer und vom Küfer- sowie vom Beichtigerhaus eingefaßt ist.<br />

Südlich schließt sich der ebenfalls von einer Mauer umgebene Waschhof<br />

mit dem unmittelbar am Klosterweiher gelegenen Waschhaus und dem<br />

Herrenhaus an.<br />

Östlich der Kirche liegt der Friedhof. Auf ihm wurde nach der 1685<br />

abgeschlossenen Errichtung der wiederhergestellten Konventsbauten der<br />

Pfistergarten angelegt (Schreiben der Äbtissin von 1698: StaatsArchSig<br />

Ho 157, Neuverz.Akten II 7523). Der Friedhof ist durch den Hennenstall<br />

vom südlich liegenden Hennenhof abgeteilt. An letzteren und an den<br />

Weiher grenzt der kleine Klostergarten.

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