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Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

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§ 28. Abhängige Kirchen und Kapellen 427<br />

D ie Äbtissin war die Oberheiligenpflegerin der Dietershofer Kirche<br />

(StaatsArchSig Ho 157, D 98 Bd 4 S. 125; Bd 5 S.204; Bd 14 S.95). Sie<br />

nahm alle Akte vor, die der Territorialherrschaft, den Patronen und Kollatoren<br />

zustanden, nahm die Heiligenrechnungen auf, verlieh die Heiligengüter<br />

(StaatsArchSig Ho 157, D 98 Bd 5 S. 73), stellte den Mesner ein<br />

(1749: StaatsArchSig Ho 157, D 98 Bd 16 S. 155), entließ ihn und vereidigte<br />

ihn auf die D ienstinstruktion und war nach dem Tod des Pfarrvikars<br />

an den Konobsignationen und an den Hinterlassenschaftsverhandlungen<br />

beteiligt (1749: StaatsArchSig Ho 157, Neuverz. Akten II 7525; FAS,<br />

Neuverz. Akten <strong>Wald</strong> 1867).<br />

D er Dietershofer Pfarrvikar war verpflichtet, in Kloster <strong>Wald</strong> immer<br />

dann Messen zu lesen, wenn Äbtissin oder Beichtvater es forderten<br />

(StaatsArchSig Ho 157, U 11. Nov. 1615), und auf Verlangen zu levitieren<br />

(1804: St. Wiest, Aus Walbertsweiler Pfarrbüchern S. 157). Eine Nachricht<br />

aus der Zeit um 1700 besagt, daß er wöchentlich einmal in <strong>Wald</strong> eine<br />

Subsidi-Messe für den Beichtvater las (StaatsArchSig Ho 157, Neuverz.<br />

Akten II 2671). Außerdem scheint er dort jährlich weitere 60 gestiftete<br />

Messen gelesen zu haben (78,49; 78,52; FAS, DomänenArchSig, ausgefolgte<br />

Akten 151 ,14 UF 8).<br />

Als Patronin der Kirche wird 1448 Unsere Frau genannt. Maria ist<br />

noch 1565 belegt, seit 1608 aber Nikolaus (Bercker, Patrozinien S.43).<br />

<strong>Das</strong> Kirchengebäude wurde wohl Anfang des 17. Jahrhunderts errichtet,<br />

1711 und 1775 - 84 umgebaut. Der Turm ist mit Ausnahme des Obergeschosses<br />

mittelalterlich (Kunstdenkmäler Hohenzollerns 2 S. 99). Eine der<br />

Glocken, gegossen 1612 von Jeronimus Gesus in Konstanz, trägt den<br />

Namen der <strong>Wald</strong>er Äbtissin Margarethe von Werdenstein (Kunstdenkmäler<br />

Hohenzollerns 2 S. 101).<br />

Nach Dietershofen ist der sigmaringische Ort Rengetsweiler eingepfarrt.<br />

G lash ü tte: Nach Ansicht des Walbertsweiler Pfarrvikars gehörte zum<br />

Walbertsweiler Filial Kappel auch die 1701 in der Klosterherrschaft <strong>Wald</strong><br />

neu eingerichtete Glashütte. Kloster <strong>Wald</strong> hingegen vertrat den Standpunkt,<br />

die Glashütte liege auf Otterswanger Markung. Otterswang aber<br />

war Filial von Pfullendorf. Trotzdem fanden drei bis vier Jahre lang die<br />

Taufen, Hochzeiten und Begräbnisse der Einwohner von Glashütte in<br />

Walbertsweiler statt. Danach aber zog Kloster <strong>Wald</strong> die Pfarrechte über<br />

Glashütte an sich (Bericht an die vorderösterreichische Kommission 1. Juni<br />

1787: 78,72). Im Jahr 1782 wurde Glashütte zur Pfarrei <strong>Wald</strong> gerechnet<br />

(FAS, Neuverz. Akten <strong>Wald</strong> 1439). 1835 wurde der Ort Filial von Walbertsweiler.

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