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Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

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3. HISTORISCHE ÜBERSICHT<br />

§ 6. Name, Patrozinium und Lage<br />

Kloster <strong>Wald</strong> liegt südlich der Donau zwischen den Städten Meßkirch<br />

im Nordwesten und Pfullendorf im Osten, Sigmaringen im Nordosten<br />

und Überlingen am Bodensee im Süden, in der Quellmulde eines nach<br />

Osten ziehenden Tälchens im Altmoränengelände. <strong>Das</strong> Gebiet, in dem das<br />

Kloster gegründet wurde und später seinen Herrschaftsbereich errichtete,<br />

war in der älteren und jüngeren Ausbauzeit besiedelt worden. Der Ortsname<br />

<strong>Wald</strong> taucht erstmals 1212 (U 1) urkundlich auf, die Siedlung hatte<br />

aber schon vor 1208 bestanden 1).<br />

<strong>Das</strong> Kloster übernahm den Namen der Ortschaft, in der es gegründet<br />

wurde, und hieß seit seiner Stiftung <strong>Wald</strong>e bzw. <strong>Wald</strong>. Die Bezeichnung<br />

Si/va benedicta ist erst im 17. Jahrhundert faßbar und ist eine gelehrte<br />

Bildung in der Tradition der zisterziensischen Klosternamensgebung (R<br />

S.57).<br />

<strong>Das</strong> Patrozinium der kleinen Pfarrkirche, die schon 1212 auf dem für<br />

die Klostergründung vorgesehenen Gut stand, ist unbekannt. Die Klosterkirche,<br />

die sicher aus der Pfarrkirche hervorging, war Maria geweiht:<br />

1217 und 1241 wird das Kloster sancte dei genetricis et virginis (U 7) bzw.<br />

beate Marie (U 23) genannt, noch vor 1228 die Kirche ausdrücklich beate<br />

virginis (U 9). 1506 wird bei der Wiederweihe der Klosterkirche durch den<br />

Konstanzer Generalvikar in pontificalibus die Jungfrau Maria erneut als<br />

Kirchenpatronin bezeichnet (U 689). Auch nach der Vollendung des barocken<br />

Neubaus konsekrierte der Konstanzer Weihbischof Konrad, Titularbischof<br />

von Trikkala (Trica/ensis), die Kirche 1709 abermals zu Ehren<br />

der Muttergottes und unterstellte sie dem Schutz Marias, Annas, Josefs,<br />

Johannes Bapt. und Ev. sowie der hl. Väter Benedikt und Bernhard<br />

(GenLandArchK 65/459 S. 5 r.)2). 1782 wird als Patrozinium Mariä Himmelfahrt<br />

angegeben (FAS, Neuverz.Akten <strong>Wald</strong> 1439). Im Jahr 1808 aber<br />

1) SCHMID, Rudolf v. Pfullendorf S. 297 Nr. 112. METZ, Stau fische Güterverzeichnisse<br />

S. 94-97. WürttUB 3 Nr. 24 S. 483-484; 4 S. 486.<br />

2) Die von BERCKER, Patrozinien S. 164-165 wiederholte Angabe aus: <strong>Das</strong><br />

Erzbistum Freiburg in seiner Regierung und seinen Seelsorgestellen. Hg. vom<br />

Erzbischöflichen Ordinariate. 1910 S. 987, im Jahr 1701 hätte eine Neuweihe zu<br />

Ehren Bernhards, also ein Patroziniumswechsel stattgefunden, kann nicht aufrechterhalten<br />

werden.

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