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Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

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§ 12. Klösterliche Ausstattung 197<br />

Vater der Nonne Maria Juliana Mayer zusammengestellten Liste (78,220)<br />

enthalten. 1806 gab das Kloster an, für die Kleidung der Frauen und<br />

Schwestern würden jährlich zwischen 1300 und 1400 Ellen (Leinen?)tuch<br />

benötigt (FAS, DomänenArchSig, ausgefolgte Akten 151,14 UF 4). Statt<br />

des Einschlaufs konnte dem Kloster auch eine entsprechende Geldsumme<br />

zu dessen Anschaffung übergeben werden. Da der Einschlauf offenbar<br />

unerläßlich war, schickte <strong>Wald</strong> die beiden unbemittelten Konversinnen<br />

Maria Schadlein (um 1651) und Ursula Klöckler (um 1662) auf eine Art<br />

Bettelreise, um sich den Einschlauf von Verwandten oder Fremden zu<br />

erbitten.<br />

Zur vorgeschriebenen Ausfertigung zählte das Mobiliar der Nonnenzellen<br />

(vgl. § 30,2) und Eßgeschirr, also in erster Linie ein komplettes<br />

Bett mit Umhang und einer bestimmten Anzahl von Bezügen und Leintüchern<br />

zum Wechseln, Schränke, Tische, Stühle, Sessel, Leuchter, Zinnhandgießfaß,<br />

Kruzifix, Bildtafeln, Weihwasserkessel und Brunnenwasserkessel.<br />

Ferner gehörten dazu Zisterzienserbücher, die 1737 pauschal erwähnt<br />

werden (vgl. Maria Juliana Mayer, 1730-1772), Zinnteller und vor<br />

allem eine vergoldete Silberkanne von 50 Lot, die erstmals bei Maria<br />

Franziska Mandl von Emmingen (1665-1713) nachweisbar ist, sowie ein<br />

mit dem eingravierten Familienwappen versehenes Silberbesteck, bestehend<br />

aus Messer, Gabel und Löffel, das bei besonderen Anlässen - etwa<br />

bei vornehmen Gästen - benötigt wurde (Äbtissin am 10. Apr. 1710:<br />

78,207). Im Jahr 1806 wird bekannt, daß jede Frau und jede Schwester im<br />

Konvent außer ihrem gewöhnlichen schlechten schwarzen Besteck auch<br />

einen Silberlöffel hatte (F AS, DomänenArchSig, ausgefolgte Akten 151,14<br />

UF 4). Teile dieser Ausfertigung finden sich u. a. in der Liste derjenigen<br />

Gegenstände, die Maria Benedikta von Mohr (1710-1771) zubrachte<br />

(78,209). Die Ausfertigung der Laienschwestern unterschied sich in ihrer<br />

Zusammensetzung kaum von derjenigen der Chorfrauen. Nur die Silberkanne<br />

findet sich nirgends verzeichnet und dürfte auch nicht verlangt<br />

worden sein. Die Ausfertigung wurde entweder ganz oder teilweise in<br />

natura geliefert oder mit Geld abgegolten.<br />

Ausfertigung und Einschlauf waren meist zusammengefaßt und stellten<br />

die für jede Chorfrau und Laienschwester obligatorische Aussteuer dar.<br />

Üblicherweise wurde für beide ein pauschaler Geldwert angesetzt. Laienschwester<br />

Agnes Hotz (1664-1714) bezahlte für ihren Einschlauf 50 fl.<br />

Die Konventualin Maria Ludgardis Ringold von Broswalden (1654 - 1707)<br />

brachte als geistlichen Einschlauf 100 fl Bargeld und nicht näher spezifizierte<br />

Kleider und Bettzubehör mit, Maria Helena von Pflummern (1699-<br />

1755) für Einschlauf und Ausfertigung 616 fl. Für Maria Xaveria von<br />

Pflummerns (1717 -1757) Einschlauf wurden 500 fl zur Verfügung gestellt,

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