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Alle Volkstänze - Dancilla

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Bandltanz aus Saalbach 101HerkunftDiese große, festliche Form mit den Vortänzen zeichnete Herbert Lager 1939 in Saalbach im Pinzgau auf, wo derTanz von einer bäuerlichen Gruppe unter Führung des Briefträgers Konrad Weitlander noch getanzt wurde. DerVater des Gewährsmannes, der Schuhmacher gleichen Namens, lernte den Tanz 1897 in Zell am See kennen, woeine sehr ähnliche Form heute noch getanzt wird. (Vgl. Hans von der Au, "Deutsche <strong>Volkstänze</strong>", Bärenreiter17/18.) Da sich auch der im Jahre 1876 geborene Modl Sepp aus Ramseiden bei Saalfelden noch an "Vortänze" desBandltanzes erinnerte, darf man wohl annehmen, dass zumindest im Pinzgau der Bandltanz, wenn vielleicht aucherst in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, eine derartige Ausgestaltung erfahren hat. Der Figurengehalt der Vortänze,durchaus alte und in Europa weitverbreitete Reigen- und Kettentanzmotive, verweist allerdings auf eine ältere Zeit.Eine interessante Parallele hierzu ist ein Knappentanz aus Fenestrelle bei turin, den einbe Bergmannsgrußpße 1935in Londen beim 2. Internationalen Volkstanzkongress des International Folkmusic Council zeigte, bei dem derBandltanz als nachtanz zu einem Schwerttanz aufgeführt wurde. Der "Tanzgedanke" des Bandltanzes, das Umtanzenund Umflechten eines Baumes, geht laut Richart Wolfram auf einen alten Vegetationskult zurück, was auch seineeuropaweite Verbreitung erklärt.Mehrere Hinweise zeigen, dass da und dort der Bändertanz eng mit dem "Maibaum" verknüpft war, auch derenglische Name "Maypole-dance" deutet darauf hin.Quellen• Altösterreichische <strong>Volkstänze</strong>, Zweiter Teil, Raimund Zoder, Österreichischer Bundesverlag,Wien 1926• Spinnradl, unser Tanzbuch, vierte Folge (ohne Vortänze)• Romuald Pramberger, Steirische Tanzlust, Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins, Bd. 55,1924, S 140• Herbert Lager, Der Bandltanz aus Saalbach im Pinzgau, Zeitschrift Das deutsche Volkslied, Wien, 44. Jahrgang,1942, S. 17 ff.• Österreichische <strong>Volkstänze</strong>, Erster Teil, Raimund Zoder, Österreichischer Bundesverlag, 1945• Herbert Lager: Österreichische Tänze, 2. Teil. Österreichischer Bundesverlag, Wien 1969, S. 30.• Tanzbuch "Volkstanz in Salzburg"• Übertragen von Volksmusik und Volkstanz im Alpenland [1]Aufgezeichnet 1939 in Saalbach im Pinzgau, seit 1897 auch in Zell am See überliefert, sowie in Ramseiden beiSaalfelden. Der eigentliche Bandltanz ist von Bayern bis Kärnten und darüber hinaus weit verbreitet.Kurioses zur MelodieBisher scheint es keine Angabe über die Herkunft der Melodie zu geben. Dafür zeigt der Mittelteil erstaunlicheAnklänge an den Schlager Das ist die Liebe der Matrosen aus dem ufa-Film Bomben auf Monte Carlo [1] von 1931mit Musik von Werner Richard Heymann [2] . Die entsprechende Textzeile ist Man kann so süß im Hafen schlafen /Doch heißt es bald Auf Wiedersehn; die Melodie ist nur in bester Manier des 16.Jahrhunderts von einem 4/4-Marschin einen 3/4-Walzerrhythmus übertragen, die eigentliche Tonfolge ist praktisch identisch. <strong>Alle</strong>rdings gibt es etlicheAufzeichnungen dieser Melodie aus der Zeit deutlich vor 1931.

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