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Yoga Vasistha

Das Yoga Vasistha, eines der bedeutendsten Werke indischer Philosophie, ist ein Lehrgespräch zwichen dem legendären Rishi Vasishtha und dem Königssohn Rama. Deutsche Übersetzung von Clemens Vargas Ramos.

Das Yoga Vasistha, eines der bedeutendsten Werke indischer Philosophie, ist ein Lehrgespräch zwichen dem legendären Rishi Vasishtha und dem Königssohn Rama.

Deutsche Übersetzung von Clemens Vargas Ramos.

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BHUŚU×ÖA fuhr fort:<br />

Während die Gottheiten auf diese Weise feierten und ihrem Vergnügen<br />

nachgingen, wurden auch ihre Fortbewegungsmittel trunken und begannen<br />

zu tanzen. Alle Schwäne tanzten zusammen mit der Krähe (Caï¬a), die das<br />

Fortbewegungsmittel von Alaæbusā war. Als die weiblichen Schwäne trunken<br />

waren, entstand in ihnen der Wunsch, sich zu paaren. Eine nach der anderen<br />

paarte sich mit der Krähe (Canda), denn alle waren berauscht. Schon bald<br />

darauf wurden sie schwanger.<br />

Als das Feiern vorbei war, begaben sich alle Gottheiten zu Lord Hara (Śiva)<br />

und überbrachten ihm den Körper von Umā, den sie durch ihre Zauberkräfte<br />

in Nahrung verwandelt hatten. Lord Siva wusste um die Wahrheit und war<br />

über die Gottheiten erzürnt. Diese erschufen Umā neu und boten sie dem<br />

Herrn an, und so erlangte er seine Gemahlin zurück. Alle Gottheiten kehrten<br />

zu ihren Wohnstätten zurück. Die Schwäne, die die Fortbewegungsmittel von<br />

Brahmī waren, unterrichteten diese über alles, was sich zugetragen hatte.<br />

Die Göttin Brahmī sprach zu ihnen: „Da ihr alle dicke Bäuche habt, werdet<br />

ihr euren Pflichten nicht nachkommen können. Begebt euch daher für einige<br />

Zeit wohin ihr wollt.“ Nachdem sie so gesprochen hatte, saß die Göttin in<br />

tiefer Kontemplation.<br />

Zu gegebener Zeit legten die Schwäne einundzwanzig Eier, die schon bald<br />

ausgebrütet waren. So wurden einundzwanzig von uns in der Familie von<br />

Caï¬a, der Krähe, geboren. Zusammen mit unseren Müttern verehrten wir<br />

die Göttin Brahmī. Wir erlangten durch ihre Gnade Selbsterkenntnis und die<br />

Befreiung. Anschließend gingen wir zu unserem Vater, der uns herzlich umarmte.<br />

Wir verehrten danach alle zusammen die Göttin Alaæbusā.<br />

Caï¬a sagte zu uns: „Kinder, seid ihr dem Fangnetz namens Welterscheinung<br />

entgangen, indem ihr die Fesseln der vāsanās oder der mentalen Konditionierung<br />

abgeworfen habt? Andernfalls lasst uns die Göttin verehren, durch<br />

deren Gnade ihr die höchste Weisheit erlangen werdet.“<br />

Wir erwiderten: „Vater, wir haben durch die Gnade der Göttin Brahmī die<br />

Erkenntnis erlangt, die als einzige wert ist zu erlangen. Wir suchen nun einen<br />

abgeschiedenen und geeigneten Platz, um dort zu leben.“<br />

Caï¬a erwiderte: „Es gibt in der Welt einen wunderbaren Berg namens<br />

Meru, der die Stütze aller vierzehn Welten und aller Wesen ist, die darin<br />

wohnen. Alle Götter und Weisen leben dort. Auf ihm wächst der wunscherfüllende<br />

Baum. Auf einem seiner Äste habe ich einst ein Nest gebaut, während<br />

sich die Göttin Alaæbusā in tiefer Meditation befand. Es ist schön und vorzüglich<br />

in jeder Hinsicht. Kinder, begebt euch zu diesem Nest und lebt darin. Ihr<br />

werdet niemals einem Hindernis begegnen.“<br />

Wir folgten dem Willen unseres Vaters und kamen alle hierher, um in diesem<br />

Nest zu leben.<br />

BHUŚU×ÖA fuhr fort:<br />

VI.1:19<br />

VI.1:20<br />

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