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Yoga Vasistha

Das Yoga Vasistha, eines der bedeutendsten Werke indischer Philosophie, ist ein Lehrgespräch zwichen dem legendären Rishi Vasishtha und dem Königssohn Rama. Deutsche Übersetzung von Clemens Vargas Ramos.

Das Yoga Vasistha, eines der bedeutendsten Werke indischer Philosophie, ist ein Lehrgespräch zwichen dem legendären Rishi Vasishtha und dem Königssohn Rama.

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VI.2:50<br />

ran-Denken zu einem groben materiellen Körper wird, so kann dieser Prozess<br />

durch richtiges Denken rückgängig gemacht werden. Durch beständige rechte<br />

Kontemplation sollte man den subtilen Körper zu seinen wirklichen Zustand<br />

als jīva führen und dann hin zu Brahman.<br />

Solange und bis diese beiden (Materie und Gemüt, das Grobe und das Subtile)<br />

nicht als das eine unendliche Bewusstsein realisiert werden, sollte der<br />

weise Sucher danach streben, beide zu reinigen und ihre wahre Natur zu<br />

ergründen. Wer in der Selbsterkenntnis verankert ist, wird auch nicht durch<br />

die schlimmsten Unglücksfälle erschüttert – nicht einmal falls es Feuer und<br />

Schwefel regnen oder die Erde sich in Luft auflösen oder eine große Flut alles<br />

auf der Erde verschlucken sollte. Wer mit der höchsten Leidenschaftslosigkeit<br />

versehen ist, erfreut sich im diamantengleichen samÃdhi (vajra samÃdhi). Der<br />

innere Friede, den man aus solcher Leidenschaftslosigkeit erlangt, kann nicht<br />

verglichen werden mit dem Frieden, der aus Entsagungspraktiken usw. entsteht.<br />

VASIåèHA fuhr fort:<br />

Alle diese in den zehn Himmelsrichtungen gesehenen Wesen gehören einer<br />

oder mehreren der folgenden Kategorien an: Einige befinden sich im Traum-<br />

Wach-Zustand, andere in einem von Vorstellungen geprägten Wachzustand,<br />

andere wiederum in einem reinen Wachzustand; wieder andere befinden sich<br />

in einem langen Wachzustand, andere in einem groben Wachzustand, wiederum<br />

andere imZustand eines Wachtraums, während andere in einem abnehmenden<br />

Wachzustand leben.<br />

Oh Rāma, in einem gewissen früheren Weltzyklus, in einem bestimmten<br />

Winkel der Schöpfung verharren einige Wesen in einem Zustand des Tiefschlafs,<br />

obwohl sie lebendig sind. Die Träume, die sie träumen, erscheinen als<br />

dieses Universum. Sie befinden sich in was man den träumenden Wachzustand<br />

nennt. Wir alle sind ihre Traumobjekte. Aufgrund der Tatsache, dass ihr<br />

Traum sehr lange dauert, erscheint er uns real und als ein Wachzustand. Und<br />

in all diesem sind die Träumer weiterhin die jīvas. Da das Allgegenwärtige<br />

allwissendes Bewusstsein ist, existiert alles überall. Daher existieren wir als<br />

die Traumobjekte der Träume dieser ursprünglichen Träumer.<br />

In dieser Traumwelt wird man befreit, wenn man die Verblendung zurückweist.<br />

Oder man betrachtet sich selbst entsprechend der Idee, die man von<br />

sich hat, als einen anderen Körper. Die Welterscheinung, die aufgrund dieser<br />

Idee in Erscheinung tritt, wird dann von ihm auch so erfahren.<br />

In einem gewissen Weltzyklus an irgendeinem Ort lebten einige Wesen in<br />

einem Wachzustand, in dem sie verschiedene Vorstellungen hatten, die wiederum<br />

verschiedene Kreaturen entstehen ließen. Diese befinden sich in einem<br />

von Vorstellungen geprägten Wachzustand. Aufgrund der Nachhaltigkeit<br />

der Ideen, die sie entstehen ließen, sind sie fest darin verankert. Auch wenn<br />

diese Ideen aufhören, existieren sie doch aufgrund ihrer eigenen vergangenen<br />

Ideen fort.<br />

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