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Yoga Vasistha

Das Yoga Vasistha, eines der bedeutendsten Werke indischer Philosophie, ist ein Lehrgespräch zwichen dem legendären Rishi Vasishtha und dem Königssohn Rama. Deutsche Übersetzung von Clemens Vargas Ramos.

Das Yoga Vasistha, eines der bedeutendsten Werke indischer Philosophie, ist ein Lehrgespräch zwichen dem legendären Rishi Vasishtha und dem Königssohn Rama.

Deutsche Übersetzung von Clemens Vargas Ramos.

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Bäder behandelt werden. All diese Dinge werden in den medizinischen Abhandlungen<br />

beschrieben.<br />

RùMA fragte:<br />

Bitte teile mir mit, wie physische Beschwerden aus psychischen Störungen<br />

entstehen können und wie sie mit anderen als medizinischen Mitteln behandelt<br />

werden können.<br />

VASIåèHA fuhr fort:<br />

Bei mentaler Verwirrtheit kann man seinen eigenen Weg nicht klar wahrnehmen.<br />

Man wählt dann einen falschen Weg, weil man buchstäblich den Weg<br />

vor den eigenen Füßen nicht sieht. Die Lebenskräfte werden durch diese<br />

Verwirrtheit aufgerührt und fließen willkürlich und planlos in den nādÅs auf<br />

und ab. Als Ergebnis davon leiden dann manche nādÅs an Energiemangel,<br />

während andere wiederum durch zu viel Energie verstopft sind.<br />

Schließlich entstehen Störungen im Stoffwechsel, Verstopfung, exzessiver<br />

Appetit wie auch eine gestörte Funktion des Verdauungssystems. Nahrung<br />

verwandelt sich so in Gift. Der natürliche Umlauf der Nahrung im und durch<br />

den Körper wird angehalten. Dadurch entstehen die verschiedenen physischen<br />

Beschwerden.<br />

So führen psychische Störungen zu physischen Beschwerden. So wie<br />

Myrobalan (Gerbstoff) die Gedärme arbeiten lässt, so helfen manche Mantras<br />

wie ya, ra, la, va diesen psychosomatischen Störungen ab. Weitere Maßnahmen<br />

sind reine und segenbringende Handlungen, das Dienen der Heiligen<br />

usw. Dadurch wird das Gemüt rein und im Herzen entsteht große Freude. Die<br />

Lebenskräfte fließen nun wieder ordnungsgemäß entlang der nādÅs. Die<br />

Verdauung normalisiert sich, die Krankheiten hören auf.<br />

Durch die Praxis von pūraka oder Inhalation bleibt der Körper stark, indem<br />

dadurch die kuï¬alinÅ am Ende des Rückgrats „gesättigt“ und in einen Zustand<br />

des Gleichgewichts versetzt wird. Sobald durch Zurückhaltung des<br />

Atems sämtliche nādÅs aufgewärmt sind, richtet sich die kuï¬alinÅ wie ein<br />

Stab auf, und ihre Energien durchfluten dann sämtliche nādÅs des Körpers.<br />

Aufgrund dessen werden die nādÅs gereinigt und leicht. Dann ist der yogi in<br />

der Lage, sich im Raum zu bewegen. Wenn die kuï¬alinÅ durch den brahmānādÅ<br />

aufsteigt und während des recaka oder Exhalation den Punkt erreicht,<br />

der dvādaśānta genannt wird (zwölf Fingerbreiten ob der Krone des Hauptes)<br />

und die kuï¬alinÅ dort eine Stunde lang gehalten werden kann, dann erblickt<br />

der yogi die Götter und vollkommenen Wesen, die sich im Raum bewegen.<br />

RùMA fragte:<br />

Wie ist es diesen Sterblichen möglich, die himmlischen Wesen wahrzunehmen?<br />

VASIåèHA fuhr fort:<br />

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