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Yoga Vasistha

Das Yoga Vasistha, eines der bedeutendsten Werke indischer Philosophie, ist ein Lehrgespräch zwichen dem legendären Rishi Vasishtha und dem Königssohn Rama. Deutsche Übersetzung von Clemens Vargas Ramos.

Das Yoga Vasistha, eines der bedeutendsten Werke indischer Philosophie, ist ein Lehrgespräch zwichen dem legendären Rishi Vasishtha und dem Königssohn Rama.

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BhagÅratha traf wieder seinen Lehrer und beide durchwanderten, vertieft in<br />

spirituelle Gespräche, das Land: „Weshalb ertragen wir eigentlich immer<br />

noch die Last dieses physischen Körpers? Aber andererseits: Weshalb sie mit<br />

Gewalt abwerfen? Lass den Körper sein, so lange er ist!“ Beide waren ohne<br />

Sorgen und ohne Frohlocken; auch war nicht klar, ob sie Anhänger des mittleren<br />

Pfades waren. Sogar wenn die Götter und Weisen ihnen Reichtum und<br />

psychische Kräfteanboten, wiesen sie diese von sich wie Stroh.<br />

In einem gewissen Königreich war der dort herrschende König verstorben,<br />

ohne einen Erben zu hinterlassen. Seine Minister waren nun auf der Suche<br />

nach einem geeigneten, neuen Herrscher. BhagÅratha, gekleidet in ein Lendentuch,<br />

befand sich zufällig in diesem Königreich. Die Minister entschieden,<br />

dass er die für die Thronbesteigung geeignete Person sei und umringten ihn.<br />

BhagÅratha bestieg den königlichen Elefanten. Schon bald war er der neue,<br />

gekrönte König. Als er das Königreich zu regieren begann, kamen die Bewohner<br />

seines früheren Königreiches zu ihm und baten ihn erneut, auch das<br />

frühere Königreich zu regieren. BhagÅratha nahm an. So wurde er zum Herrscher<br />

der ganzen Welt. Im Frieden mit sich selbst, mit einem ruhigen Gemüt,<br />

frei von Wunsch und Neid, befasste er sich mit angemessenem Handeln in<br />

allenUmständen, wie sie sich ergaben.<br />

Einmal hörte er davon, dass das einzige Mittel, um für die Seelen seiner Ahnen<br />

zu sühnen, das Darbringen des Wassers aus der Gaïgā sei. Um die himmlische<br />

Gaïgā auf die Erde niederzuholen, zog er sich zur Ausübung von<br />

Askesepraktiken in die Wälder zurück und vertraute in der Zwischenzeit das<br />

Reich seinen Ministern an. Dort versöhnte er die Götter und Weisen und<br />

vollbrachte die äußerst schwierige Tat, die Gaïgā auf die Erde hernieder zu<br />

lenken, damit alle Menschen für alle Zukunft ihren Ahnen Sühneopfer mit<br />

dem Wasser der heiligen Gaïgā darbieten können. Von da an begann die<br />

heilige Gaïgā, die Lord Áivas Haupt schmückt, auf der Erde zu fließen.<br />

* * *<br />

Die Geschichte von Áikhidhvaja und Cū¬ālā<br />

VASIåèHA erwiderte:<br />

Verbleibe so wie König BhagÅratha stets im Zustand des Gleichmuts, Rāma.<br />

Und verbleibe wie Áikhidhvaja, der allem entsagt hatte, unbewegt. Ich werde<br />

dir nun die Geschichte von Áikhidhvaja erzählen. Höre bitte zu. Es gab einmal<br />

zwei Liebende, die aufgrund ihrer göttlichen Liebe füreinander in einem<br />

späteren Zeitalter wiedergeboren wurden.<br />

RùMA fragte:<br />

VI.1:77<br />

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