Yoga Vasistha

vom Verlangen nach Vergnügen hin und her getrieben wird, wird der vollkommen
Erleuchtete (saæbuddha) genannt. Diese vollkommene Erleuchtung
entsteht aus dem völligen Aufgeben des Vergnügens. Wer im Selbst ruht,
empfindet kein Verlangen mehr. Der Wunsch nach Vergnügen entsteht nur
dann, wenn es da eine Bewegung weg vom Selbst gibt. Als Abschluss des
Studiums der Schriften, von japa usw. ist man in samÃdhi; nach der Praxis des
samÃdhi sollte man weiter studieren, japa praktizierenusw. Oh Rāma, ruhe
immer im Zustand von nirvāņa.
VASIåèHA fuhr fort:
Wenn einer erschlagen ist von den Schwierigkeiten und Drangsalen der irdischen
Existenz und „müde von all diesem“, sucht er eine Zuflucht. Ich werde
dir nun die einzelnen, fortschreitenden Stufen beschreiben, mit deren Hilfe
dieser Mensch schließlich Frieden und Ruhe erlangt. Er wendet sich entweder
aufgrund einer unmittelbaren Ursache oder auch ohne eine solche von
den weltlichen Zielen ab (Vergnügen und Wohlstand) und flüchtet zu einer
weisen Person. Schlechter Gesellschaft geht er in weitem Bogen aus dem Weg.
Die Segnungen, die aus der Gemeinschaft mit Heiligen erwachsen, sind
nicht vergleichbar mit sämtlichen anderen Segnungen. Die Natur des Heiligen
ist kühl und friedlich, sein Betragen und seine Handlungen sind rein. Seine
Gesellschaft fördert daher den Frieden und das Gute in jedem, der sie sucht.
In seiner Gesellschaft verliert man die Furcht. Das Sündhafte gelangt an ein
Ende und man nimmt an Reinheit zu. Sogar die Liebe und die Zuneigung, die
die Götter und Engel ihr Eigen nennen, sind nichts im Vergleich mit der unbegrenzten
Liebe, die den Heiligen entströmt.
Wer sich selbst mit der Ausübung rechter Handlungen befasst, verfügt über
eine Intelligenz, die im Frieden ruht und die Wahrheit wie ein vollkommener
Spiegel reflektiert. Dann wird die Bedeutung der Erklärungen der Schriften in
reichem Maße klar. Der weise Mensch verstrahlt Weisheit und Güte. Indem er
sich vom Käfig der Unwissenheit zu befreien trachtet, flieht er die Vergnügen
und wendet sich in Richtung der unkonditionierten Seligkeit.
Es ist ein großes Unheil, nach Vergnügen zu streben. Auch wenn der weise
Mensch sie zurückweist, können sie in seinem Herzen noch Unbehagen erzeugen.
Daher ist er in höchstem Maße glücklich, wenn er sich nicht in vergnüglichen
Situationen befindet. Die Weisen oder Yogis und die Vollkommenen
laden ihn ein. Der weise Mensch jedoch legt keinen Wert auf die Gaben
von psychischen Mächten oder Wissen, die sie ihm gewähren wollen. Er sucht
die Gemeinschaft mit den erleuchteten Wesen. Mit ihnen vertieft er sich in die
Wahrheiten der Schriften. Diese Erleuchteten heben andere auf ihre eigene
Stufe.
Der weise Mensch gibt nach und nach alle selbstsüchtigen Handlungen wie
auch das Streben nach Reichtum und Vergnügen auf. Er verschenkt alles als
selbstopferndeWohltätigkeit. Oh Rāma, denke daran, dass nicht einmal die
Leiden der Hölle so schmerzhaft sind wie das durch selbstsüchtige Handlun-
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