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Yoga Vasistha

Das Yoga Vasistha, eines der bedeutendsten Werke indischer Philosophie, ist ein Lehrgespräch zwichen dem legendären Rishi Vasishtha und dem Königssohn Rama. Deutsche Übersetzung von Clemens Vargas Ramos.

Das Yoga Vasistha, eines der bedeutendsten Werke indischer Philosophie, ist ein Lehrgespräch zwichen dem legendären Rishi Vasishtha und dem Königssohn Rama.

Deutsche Übersetzung von Clemens Vargas Ramos.

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chen noch verbliebenen Städte und Siedlungen der Erde zerstört und nur<br />

noch die Erinnerung an sie blieb erhalten. Die gesamte Erde war nun von den<br />

Kobolden und den dienstbaren Geistern, die das Gefolge der göttlichen Mutter<br />

bildeten, bewohnt. Als sie diese gänzliche Zerstörung erblickten, waren<br />

die auf den Lokāloka-Bergen sitzenden Götter bestürzt.<br />

RĀMA fragte Vāsi«Âha:<br />

Wie konnten die Lokāloka-Berge noch sichtbar sein, da der Körper doch die<br />

gesamte Erde bedeckt hat?<br />

VASIåèHA erwiderte:<br />

Diese Berge ragten hinter den Schultern des Leichnams hervor. Die bestürzten<br />

Götter dachten folgendermaßen nach: „Oh weh, oh weh – wo ist die Erde,<br />

wo sind die Ozeane, was ist mit den Menschen und den Bergen geschehen?<br />

Wo ist der Malaya-Berg mit all seinen Sandelholzwäldern und zahlreichen<br />

Blumengärten? Oh weh, sogar der blütenweiße Schnee des Himālaya ist jetzt<br />

schmutzig und schlammig. Oh weh, der Milchozean (die Heimstatt von Lord<br />

Viåņu), der wunscherfüllende Baum, sämtliche anderen Ozeane (voll geronnener<br />

Milch, Wein und Honig) und die Berge voller Kokospalmen sind fort. Oh<br />

weh, der Kontinent Krauñca mit seinen herrlichen Bergen, der Kontinent<br />

Puåkara (in dem der Schwan, der das Fahrzeug für Brahmā den Schöpfer ist,<br />

in einem See voller Lotos lebte und in dessen Berghöhlen sich die Himmelsbewohner<br />

zu ergötzen pflegten), der Kontinent Gomedha, umgeben von einem<br />

Frischwasserozean, und der Kontinent Śāka, dessen Gedenken verheißungsvoll<br />

ist, wurden alle zerstört. Sämtliche Gärten und Wälder sind fort.<br />

Wo sollen die müden und Erholung suchenden Menschen nun ruhen? Wann<br />

werden wir wieder die Süße des Zuckers und die kleinen Zuckerfiguren kosten<br />

können, da alle Zuckerrohrfelder vernichtet wurden? Oh weh, der<br />

JambÆdvīpa, der die Stütze aller anderen Kontinente war, wurde ebenfalls<br />

zerstört. Oh weh, wohin ist die gute Erde veschwunden?“<br />

* * *<br />

Die Geschichte vom Jäger und dem Reh<br />

VASIåèHA (oder BHĀSA) fuhren fort:<br />

Die Götter besprachen sich untereinander wie folgt: „Die Kobolde haben<br />

das Fleisch und das Blut dieses Leichnams gegessen und getrunken, und<br />

daher vermag man nun die Erde wieder zu sehen. Aus den Knochen dieses<br />

Kadavers sind die neuen Berge geworden.“ Nachdem die Götter so gesprochen<br />

hatten, begannen die gesättigten Kobolde im Raum zu tanzen. Die Götter<br />

VI.2:135,<br />

136<br />

659

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