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Yoga Vasistha

Das Yoga Vasistha, eines der bedeutendsten Werke indischer Philosophie, ist ein Lehrgespräch zwichen dem legendären Rishi Vasishtha und dem Königssohn Rama. Deutsche Übersetzung von Clemens Vargas Ramos.

Das Yoga Vasistha, eines der bedeutendsten Werke indischer Philosophie, ist ein Lehrgespräch zwichen dem legendären Rishi Vasishtha und dem Königssohn Rama.

Deutsche Übersetzung von Clemens Vargas Ramos.

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VI.2:200<br />

Einige haben ihre natürlichen Pflichten aufgegeben, während andere ihnen<br />

ergeben sind. Manche benehmen sich wie weise Männer und andere wie<br />

Verrückte. Manche sind Menschen, andere dagegen Götter oder Dämonen.<br />

Es gibt in dieser Welt die vollständig Erleuchteten, die unerleuchteten und<br />

die Halb-Erleuchteten, wobei die letzteren die rechten Handlungen auch<br />

aufgegeben haben und daher weder hier noch dort sind. Das Waldleben ist<br />

für die Befreiung nicht Bedingung, man muss auch nicht in seinem Heimatland<br />

wohnen oder ein asketisches Leben führen noch die Tätigkeiten aufgeben.<br />

Die Befreiung wird von demjenigen erlangt, dessen Natur gänzlich frei<br />

und unangehaftet ist. Wessen Gemüt frei und unangehaftet ist, verwickelt sich<br />

nicht wieder im saæsāra. Oh Rāma, du bist selbst der höchste Zustand. Bleibe<br />

was du bist, frei von Zu- und Abneigungen und sei verankert in der höchsten<br />

Wahrheit. Es gibt in diesem Brahman keine Unreinheiten, Wandel, Schleier,<br />

Verlangen oder Aversionen. Mehr gibt es darüber nicht zu sagen.<br />

VùLMýKI sprach:<br />

Nachdem er so seinen Diskurs über nirvāïa abgeschlossen hatte, blieb der<br />

Weise Vāsi«Âha stumm. Sämtliche Teilnehmer der Versammlung waren nun<br />

im höchsten (nirvikalpa) samÃdhi oder der Kontemplation versunken. Die<br />

vielen Himmel erklangen vom Jubel der versammelten Weisen und Heiligen.<br />

Die Himmelswesen ließen ihre Trommeln und andere Instrumente ertönen.<br />

Es regnete Blumen.<br />

DIE SIDDHAS (die Vollkommenen) sprachen:<br />

Seit dem Beginn dieser Epoche an sind uns schon viele Diskurse über die<br />

Mittel der Befreiung zu Ohren gekommen, aber noch keiner wie dieser. Sogar<br />

die Tiere und die Kinder werden erleuchtet, wenn sie die Worte des Weisen<br />

hören.<br />

DER KÖNIG DAŚARATHA sprach:<br />

Hoher Herr, in dieser Welt gibt es nichts, womit du angemessen verehrt<br />

werden kannst. Höre jedoch mein Gebet und sei nicht beleidigt. Ich bete dich<br />

an und verehre dich durch mich selbst, meine Familie und die von mir erworbenen<br />

Verdienste wie auch all die guten Taten, die ich hier und in der anderen<br />

Welt getan habe. All diese sind dein, oh hoher Herr. Wir nehmen nun deine<br />

Befehle entgegen.<br />

VASIåèHA sprach:<br />

Wir sind mit der Verehrung zufrieden, oh König. Für mich ist dies genug.<br />

Nur du weißt, wie die Welt zu regieren ist.<br />

RĀMA sagte:<br />

Hoher Herr, was kann ich dir anbieten? Ich falle dir zu Füßen!<br />

Nach ihm verehrten auch die Brüder den Weisen. Dann verehrten die Könige<br />

und alle anderen, die von weither gekommen waren, um den Weisen anzuhören,<br />

diesen mit Blumen. Vāsi«Âha wurde buchstäblich mit Blumen bedeckt.<br />

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