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Yoga Vasistha

Das Yoga Vasistha, eines der bedeutendsten Werke indischer Philosophie, ist ein Lehrgespräch zwichen dem legendären Rishi Vasishtha und dem Königssohn Rama. Deutsche Übersetzung von Clemens Vargas Ramos.

Das Yoga Vasistha, eines der bedeutendsten Werke indischer Philosophie, ist ein Lehrgespräch zwichen dem legendären Rishi Vasishtha und dem Königssohn Rama.

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Sinn nennt. Da ich ihnen so ergeben bin, lebe ich wie im Tiefschlaf – für immer<br />

in gleichförmigem Bewusstsein.<br />

Wer prāïa und apāïa verehrt, wird in dieser Welt nicht wiedergeboren und<br />

ist frei von aller Bindung.<br />

BHUŚU×ÖA fuhr fort:<br />

Prāïa befindet sich ständig in Bewegung, innerhalb und außerhalb des<br />

Körpers. Prāïa ist der vitale Wind, der sich im oberen Teil aufhält, während<br />

apāïa auf ähnliche Weise beständig im Innern und außerhalb des Körpers in<br />

Bewegung ist, jedoch im unteren Teil wohnt. Bitte höre dir die Erläuterung<br />

zur Praxis der Verlängerung oder Kontrolle dieser Lebenskraft an, die die<br />

Wohlfahrt desjenigen fördert, der wachend oder schlafend ist.<br />

Das Ausströmen des im Herzlotos zentralisierten vitalen Windes, welches<br />

von selbst und ohne Bemühung vonstatten geht, wird als recaka oder Ausatmen<br />

bezeichnet. Der Kontakt mit der Quelle der prāïischen Kraft, die zwölf<br />

Finger breit weiter unten ist, wird als pÆraka oder Einatmen bezeichnet.<br />

Wenn apāïa aufhört, sich zu bewegen und prāïa nicht aufsteigt und sich<br />

außerhalb des Herzens begibt (und bevor dies zu geschehen beginnt), wird es<br />

kumbhaka (die Einbehaltung wie bei einem gefüllten Topf) genannt. Man<br />

sagt, es gäbe drei Punkte für recaka, kumbhaka und pÆraka, nämlich 1) außerhalb<br />

(der Nase), 2) unterhalb des Ortes, den man dvādaśānta nennt<br />

(oberhalb oder vor der Stirn in einem Bereich, der zwölf Finger breit ist), 3)<br />

die Quelle des prāïa (Herzlotos).<br />

(Hinweis: Dvādaśānta bezeichnet eine Art magnetisches Feld um den Körper<br />

herum von zwölf Fingerbreiten. Dieses magnetische Feld besteht ebenfalls<br />

aus prāïa-apāna).<br />

Bitte lausche stets auf die natürliche und mühelose Bewegung der Lebenskraft.<br />

Die Bewegung der vitalen Winde zwölf Finger breit vom Körper entfernt<br />

stellt recaka dar. Der Zustand, in dem die apāna-Kraft im dvādaśānta<br />

verbleibt wie der unfertige Topf im Töpferlehm, wird als externes kumbhaka<br />

bezeichnet.<br />

Wenn die nach außen strömenden Winde sich bis zur Nasenspitze bewegt<br />

haben, wird dies als recaka bezeichnet. Bewegen sie sich dagegen in der<br />

Breite von dvādaśānta, dann nennt man sie externes recaka. Hat die äußere<br />

Bewegung von prāïa von selbst aufgehört und ist apāna noch nicht aufgestiegen,<br />

dann nennt man dieses externes recaka. Wenn dann jedoch apāna nach<br />

innen strömt, ohne dass innerhalb prāïa aufsteigt, dann nennt man dies<br />

internes kumbhaka. Sobald apāna in dvādaśānta aufsteigt und eine äußere<br />

Erweiterung erfährt, wird es als externes pÆraka bezeichnet. Wer diese<br />

kumbhakas kennt, wird nicht wieder geboren.<br />

Ob man geht, steht, wacht oder schläft – durch die genannten Praktiken<br />

werden diese vitalen Winde, die von Natur aus ruhelos sind, gezügelt. Dann<br />

ist derjenige, der diese kumbhakas kennt, nicht mehr der Täter seiner Hand-<br />

VI.1:25<br />

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