19.03.2014 Aufrufe

Yoga Vasistha

Das Yoga Vasistha, eines der bedeutendsten Werke indischer Philosophie, ist ein Lehrgespräch zwichen dem legendären Rishi Vasishtha und dem Königssohn Rama. Deutsche Übersetzung von Clemens Vargas Ramos.

Das Yoga Vasistha, eines der bedeutendsten Werke indischer Philosophie, ist ein Lehrgespräch zwichen dem legendären Rishi Vasishtha und dem Königssohn Rama.

Deutsche Übersetzung von Clemens Vargas Ramos.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Nun höre die Beschreibung des dritten Zustands. Dieser befindet sich sogar<br />

noch jenseits von Begriffen wie „Brahman“, „das Selbst“ usw. Manchmal nennt<br />

man ihn turīya-atīta (jenseits des vierten oder turiya-Zustandes). Er ist der<br />

höchste und letztgültige. Er widersetzt sich jeder Beschreibung, denn er<br />

befindet sich jenseits der Praktiken, die von denjenigen, die sieunternehmen,<br />

beschrieben werden.<br />

Oh Weiser – verbleibe für immer in diesem dritten Zustand. Dieser stellt die<br />

wahre Verehrung des Höchsten Herrn dar. Dann wirst du in dem verankert<br />

sein, was sich jenseits von dem befindet, was ist und nicht ist. Nichts wurde<br />

erschaffen, und es gibt nichts, was jemals verschwinden könnte. Dieser Zustand<br />

ist jenseits des Einen und der Zwei. Er ist das Ewige, aber jenseits des<br />

Ewigen und Vergänglichen - er ist eine einzige, reine Masse von Bewusstsein.<br />

Es gibt darin keine Frage der Vielfalt. Er ist das Alles, er ist erhabenes<br />

Gesegnetsein und Frieden, er befindet sich jenseits jeder Ausdrucksmöglichkeit.<br />

Es ist das reine OM. Es ist transzendent. Es ist das Höchste.<br />

(VùLMýKI sprach: „Nachdem er so gesprochen hatte, verblieb Lord Śiva für<br />

einige Zeit in stiller und tiefer Kontemplation.“)<br />

* * *<br />

Deva PÆjā<br />

Nachdem er einige Zeit in sich selbst vertieft blieb, öffnete der HÖCHSTE<br />

HERR die Augen und fuhr fort:<br />

Oh Weiser, gib die Gewohnheit auf, mit deinem Verstand Objekte wahrzunehmen.<br />

Diejenigen, die Dieses (das Selbst) realisiert haben, haben gesehen<br />

was wert ist, gesehen zu werden. Was gäbe es darüber hinaus noch zu sehen<br />

oder nicht zu sehen? Gewahre das Selbst. Sei ein Schwert, welches trennt, was<br />

als Frieden und Ruhelosigkeit betrachtet wird. Oder schenke mir noch einen<br />

kleinen Teil deiner nach außen gerichteten Aufmerksamkeit, denn durch<br />

bloßes Ruhigbleiben wird nichts gewonnen!<br />

Dieser Körper wird durch die Lebenskraft oder prāïa am Leben erhalten<br />

und in Tätigkeit versetzt. Die Energie, die den Körper bewegt, ist prāïa. Die<br />

Intelligenz, die durch alles ihre Erfahrungen macht, ist Bewusstsein. Dieses<br />

Bewusstsein ist formlos und reiner als der Himmel. Wenn die Beziehung<br />

zwischen der Lebenskraft und dem Körper aufgehoben wird, wird nur die<br />

Lebenskraft vom Körper getrennt. Das Bewusstsein, welches reiner als Raum<br />

ist, verdirbt nicht.<br />

VI.1:35<br />

402

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!