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Yoga Vasistha

Das Yoga Vasistha, eines der bedeutendsten Werke indischer Philosophie, ist ein Lehrgespräch zwichen dem legendären Rishi Vasishtha und dem Königssohn Rama. Deutsche Übersetzung von Clemens Vargas Ramos.

Das Yoga Vasistha, eines der bedeutendsten Werke indischer Philosophie, ist ein Lehrgespräch zwichen dem legendären Rishi Vasishtha und dem Königssohn Rama.

Deutsche Übersetzung von Clemens Vargas Ramos.

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Natürlich erinnere ich mich an Weise wie dich, an Göttinnen wie Gauri, an<br />

Dämonen wie Hiranyāksa, Könige wie Śibi, an die letzte Vergangenheit und an<br />

vergangene Zeitalter. Oh Weiser – dies ist das achte Mal, dass du eine Geburt<br />

als der Weise Vasi«Âha angenommen hast, und es ist dies das achte Mal, dass<br />

wir uns treffen. Einmal wurdest du aus dem Raum geboren, zu einer anderen<br />

Zeit aus dem Wasser, dann wiederum aus dem Wind, dann aus einem Berg<br />

und schließlich aus dem Feuer.<br />

Was auch immer in der gegenwärtigen Schöpfung geschieht, geschah auf<br />

genau dieselbe Weise während dreier vergangener Schöpfungen. Ich aber<br />

entsinne mich der Geschehnisse von zehn solchen Schöpfungen. (Hinweis:<br />

Nun folgt eine Aufzählung aller wichtigen Weltgeschehnisse, die nicht alle in<br />

anderen Schöpfungen wiederholt wurden und so auf die unterschiedlichen<br />

Zeiten hinweist, in denen BhuÓuï¬a Augenzeuge war. Einige wenige von<br />

ihnen werden hier zur Veranschaulichung wiedergegeben). In jedem Zeitalter<br />

hat es Weise gegeben, die die Wahrheit verkündet und die Veden dargelegt<br />

haben. Es gab Vyāsas, die die Legenden (bzw. die prähistorischen Erzählungen)<br />

niedergeschrieben haben. Und immer wieder dichtete Vālmikī das heilige<br />

Rāmāyaïa. Zusätzlich dazu wurde von dem Weisen Vālmikī ein heiliges<br />

Buch geschrieben, in dem deine Instruktionen an Rāma verzeichnet sind;<br />

ursprünglich bestand es aus hunderttausend Versen. Auch in diesem Zeitalter<br />

wird es von Vālmikī geschrieben, diesmal zum zwölften Mal. Es gab außerdem<br />

noch ein großartiges Werk namens „Bharata“, das in Vergessenheit geraten<br />

ist.<br />

Um die Dämonen zu vernichten, nahm Lord Vi«ïu wieder und wieder die<br />

Geburt als Rāma an, und in diesem Zeitalter wird er zum elften Mal wiedergeboren<br />

werden. Und Lord Vi«ïu wird zum sechzehnten Mal als K­«ïa inkarnieren.<br />

Und doch ist dies alles nur wie eine illusorische Erscheinung – die Welt als<br />

solche ist nicht die Wirklichkeit. Sie erscheint nur dem getäuschten Verstand<br />

als real. Sie erscheint und verschwindet wie die Wellen auf dem Ozean im<br />

einem Augenblick. Die drei Welten sind in manchen Epochen ähnlich und in<br />

anderen wiederum gänzlich verschieden. Aufgrund dieser Unterschiede habe<br />

ich in jedem Zeitalter neue Freunde, neue Verwandte, neue Bedienstete und<br />

neue Wohnungen. Manchmal lebe ich in den Himālayas, dann in den Malaya-<br />

Bergen, und zu anderen Zeiten wiederum nehme ich aufgrund der ererbten<br />

Neigungen meine Wohnstatt hier in diesem Nest auf.<br />

Sogar die Himmelsrichtungen wechseln von Zeitalter zu Zeitalter. Da ich als<br />

einziger die Nacht des Schöpfers Brahmā überlebt habe, kenne ich die Wahrheit<br />

über alle diese Veränderungen. Je nach Position der Pole und der Bewegungen<br />

der Sterne, der Sonne und des Mondes werden die Himmelsrichtungen<br />

(wie Nord, Süd usw.) festgelegt. Wenn diese sich ändern, ändern sich<br />

auch die Himmelsrichtungen. Aber ich weiß, dass diese Welt weder wirklich<br />

noch unwirklich ist. Die einzige Realität ist die Bewegung der Energie innerhalb<br />

des kosmischen Bewusstseins. Diese erscheint aufgrund von falschem<br />

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