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Yoga Vasistha

Das Yoga Vasistha, eines der bedeutendsten Werke indischer Philosophie, ist ein Lehrgespräch zwichen dem legendären Rishi Vasishtha und dem Königssohn Rama. Deutsche Übersetzung von Clemens Vargas Ramos.

Das Yoga Vasistha, eines der bedeutendsten Werke indischer Philosophie, ist ein Lehrgespräch zwichen dem legendären Rishi Vasishtha und dem Königssohn Rama.

Deutsche Übersetzung von Clemens Vargas Ramos.

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nicht wahre Entsagung! Es gibt noch etwas anderes, was dein zu sein scheint<br />

und dem du noch nicht entsagt hast, und dies ist die eigentliche Entsagung.<br />

Entsage dem vollständig und restlos und erlange dadurch die Freiheit vom<br />

Leiden.<br />

ŚIKHIDHVAJA sprach:<br />

Wenn das Königreich mit allem, was darin ist, nicht mir gehört, dann entsage<br />

ich hiermit diesem Wald mit allem, was sich darin befindet. (Indem er so<br />

sprach, entsagte Áikhidhvaja mental dem Wald usw.)<br />

(Nachdem der Brāhmane ihm erklärt hatte, dass „alle diese Dinge nicht dir<br />

gehören und daher kein Sinn darin liegt, ihnen zu entsagen" sprach<br />

Áikhidhvaja:) Gewiss ist diese Einsiedelei hier in diesem Moment mein ein<br />

und alles, sie gehört mir. Ich werde daher auch ihr entsagen. (Nachdem er<br />

sich dazu entschlossen hatte, reinigte Áikhidhvaja sein Herz von der Idee,<br />

dass die Einsiedelei sein sei:) Jetzt habe ich wahrhaftig allem völlig entsagt!<br />

DER BRĀHMANE(CôÖĀLĀ) wiederholte:<br />

Auch all dies ist nicht dein. Wie konntest du dem überhaupt entsagen? Es<br />

gibt noch etwas, dem du nicht entsagt hast und was den wertvollsten Teil der<br />

Entsagung bildet. Indem du dem entsagst, erlangst du die Freiheit vom Kummer.<br />

ŚIKHIDHVAJA sprach:<br />

Wenn also auch dies alles nicht mir gehörte, dann entsage ich nun meinem<br />

Stock, dem Hirschfell usw. und meiner Hütte.<br />

VASIåèHA sagte:<br />

Indem er so sprach, sprang er von seinem Platz auf. Während der Brāhmane<br />

zuschaute, las Áikhidhvaja alles in der Hütte liegende Zeug auf und zündete<br />

damit ein Feuer an. Er warf seinen Rosenkranz fort: „Ich bin nun frei von der<br />

Illusion, dass die Wiederholung eines mantras heilig sei, daher brauche ich<br />

dich nicht länger.“ Er verbrannte sein Hirschfell zu Asche. Er gab seinen Wasserkessel<br />

(kamaï¬alu) einem Brāhmanen (oder warf ihn ins Feuer).<br />

Er sagte sich: „Was auch immer aufgegeben werden kann, dem muss ein für<br />

alle Mal entsagt werden; denn andernfalls tritt es wieder ins Dasein und wird<br />

gesammelt. Daher werde ich ein für alle Mal alles verbrennen.“<br />

Nachdem er den Entschluss gefasst hatte, alle heiligen und weltlichen<br />

Handlungen aufzugeben, nahm Sikhidvaja all die Dinge, die er bis dahin benutzt<br />

hatte und verbrannte sie.<br />

VASIåèHA fuhr fort:<br />

Schließlich zündete Áikhidhvaja auch noch die Hütte an, die er unnötigerweise,<br />

geleitet von seiner früheren falschen Vorstellungen, gebaut hatte.<br />

Danach verbrannte er systematisch alles, was übrig geblieben und noch vergessen<br />

worden war. Er warf alles fort oder ins Feuer einschließlich seiner<br />

Kleider. Erschreckt von diesem Feuer liefen sogar die Tiere davon.<br />

VI.1:93<br />

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