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Yoga Vasistha

Das Yoga Vasistha, eines der bedeutendsten Werke indischer Philosophie, ist ein Lehrgespräch zwichen dem legendären Rishi Vasishtha und dem Königssohn Rama. Deutsche Übersetzung von Clemens Vargas Ramos.

Das Yoga Vasistha, eines der bedeutendsten Werke indischer Philosophie, ist ein Lehrgespräch zwichen dem legendären Rishi Vasishtha und dem Königssohn Rama.

Deutsche Übersetzung von Clemens Vargas Ramos.

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VI.2:113,<br />

114, 115<br />

Die Soldaten des Mandra-Territoriums erkletterten den Mahendra-Berg in<br />

der Hoffnung auf Zuflucht. Sie schleppten sich mühselig höher und höher<br />

hinauf und brachen dann in der Nähe einer Einsiedelei von Weisen zusammen,<br />

die sie mit Essen und Trinken usw. versorgten. Ursprünglich waren sie<br />

den Berg hinaufgeklettert, um dem Tode auf dem Schlachtfeld zu entgehen<br />

und um Nahrung zu erbitten. Nun erhielten sie aus der Höhle der Götter zwei<br />

Dinge, nämlich unverzüglichen Schutz und Sicherheit sowie die Gesellschaft<br />

der Weisen, die den dauerhaften Frieden sicherstellt. Manchmal folgt durch<br />

zufällige Umstände (wie bei der Krähe und der Kokosnuss) dem Bösen das<br />

Gute auf dem Fuße. Die Daåārïa-Soldaten nahmen versehentlich Gift zu sich<br />

und starben. Die Haihaya-Soldaten aßen zufälligerweise ein Heilkraut, das sie<br />

in Himmelsbewohner mit der Fähigkeit des Fliegens verwandelte.<br />

VASIåèHA fuhr fort:<br />

Die vier Könige (die in Wirklichkeit VipaÁcit waren) hatten während der<br />

Verfolgung ihrer fliehenden Feinde eine lange, lange Strecke zurückgelegt.<br />

Angetrieben vom innewohnenden Bewusstsein, das allmächtig ist, begannen<br />

sie nun mit einem Unternehmen, das die Eroberung der Welt namens<br />

digvijaya zum Ziel hatte. Eine beträchtliche Zeit lang wurden sie noch von<br />

ihren eigenen Streitkräften begleitet. Während sie ihren Marsch ohne Ruhepause<br />

und Erholung fortsetzten, wurden diese Streitkräfte wie auch die des<br />

Feindes, den sie verfolgten, schwächer und schwächer und kamen schließlich<br />

um. Auch die Raketen der Könige verloren ihre Wirksamkeit wie Feuer, das<br />

ohne Brennstoff langsam verlöscht.<br />

Die vier Könige, die in alle vier Himmelsrichtungen gingen, begegneten ungeheuren<br />

Ozeanen. Die Raketen, die noch übrig geblieben waren, fielen in den<br />

Schlamm, der durch die starken Regenfälle entstanden war, und funktionierten<br />

nicht mehr. Die vier Brüder nahmen die riesigen Ozeane mit großem<br />

Erstaunen wahr (es folgt eine höchst poetische Beschreibung des Ozeans).<br />

Die Minister des Königs, die ihn auf dieser Expedition begleitet hatten, wiesen<br />

die Könige auf die verschiedenen herrlichen Sehenswürdigkeiten hin –<br />

die Wälder, die Bäume, die Ozeane, die Berge, die Wolken und auch die verschiedenen<br />

dort lebenden Bergstämme. (Auch hier gibt es im Text eine poetische<br />

Beschreibung all dieser Dinge. Es gibt außerdem einen Vergleich des<br />

Gegenteils.) So wie Brahman, obgleich einer, in der Vielfalt als geteilt erscheint<br />

und – obwohl unendlich – er diese endliche und verderbliche Welt<br />

erschaffen zu haben scheint, so erschien auch dieser Ozean, obwohl einer, als<br />

geteilt in mehrere Ozeane und schien gleichzeitig aus ewigen als auch vergänglichen<br />

Wellen zu bestehen.<br />

Die Minister wiesen auf weitere Ozeane hin und sprachen: „Herr, hier auf<br />

diesem Ozean ruht Lord Nārada. Hier in diesem anderen Ozean verstecken<br />

sich seine Feinde, die Dämonen. In jenem Ozean liegen Berge verborgen. In<br />

einem anderen Ozean wiederum befindet sich das kosmische Feuer, bestehend<br />

aus unvorstellbarer Hitze, zusammen mit den Wolken der kosmischen<br />

Auflösung. Wie wunderbar ist es, dass dieser Ozean so ungeheuer groß und<br />

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