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Yoga Vasistha

Das Yoga Vasistha, eines der bedeutendsten Werke indischer Philosophie, ist ein Lehrgespräch zwichen dem legendären Rishi Vasishtha und dem Königssohn Rama. Deutsche Übersetzung von Clemens Vargas Ramos.

Das Yoga Vasistha, eines der bedeutendsten Werke indischer Philosophie, ist ein Lehrgespräch zwichen dem legendären Rishi Vasishtha und dem Königssohn Rama.

Deutsche Übersetzung von Clemens Vargas Ramos.

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vernichten, sonst wird er mich vernichten.“ Der Krieg ließ auch die guten und<br />

edlen Qualitäten in den Menschen zum Vorschein kommen, die bis dahin<br />

unsichtbar gewesen waren. Aber es geschahen auch viele wüste Gräueltaten.<br />

Hie und da töteten Krieger sogar Flüchtlinge und plünderten, wo und was<br />

immer sie konnten.<br />

Die Menschen, die nicht an der Schlachtbeteiligt waren (die Nicht-<br />

Kombattanten), flohen. Das Schlachtfeld war erfüllt von Kriegern, für die alle<br />

Unterschiede zwischen Leben und Tod aufgehört hatten.<br />

VASIåèHA fuhr fort:<br />

Der König in seinen vier Gestalten bewegte sich in die vier Richtungen des<br />

Schlachtfeldes. Er erkannte, dass seine Armee gegenüber der gut vorbereiteten<br />

und gut ausgestatteten Armee des Feindes unterlegen war. Er dachte<br />

nach: „Der Weise Agastya trank den Ozean aus. Ich werde nun ein weiterer<br />

Agastya werden und diesen Ozean aus feindlichen Kräften trockenlegen.“ Er<br />

dachte an die Waffe der Windrakete, die unverzüglich erschien. Er verneigte<br />

sich und schickte ein Gebet für seine Untertanen zum Himmel. Dann sandte<br />

er die Windrakete in Richtung der gegnerischen Kräfte. Sofort gab es überall<br />

fliegende Massen von Raketen und Waffen. Die Winde, die nun bliesen, waren<br />

wie die Winde der kosmischen Auflösung. Schon sehr bald waren die Feindeskräfte<br />

vernichtet. Die Windrakete verursachte außerdem strömenden<br />

Regen, brausende Windböen und dichte, finstere Wolken.<br />

Die verschiedenen Abteilungen der feindlichen Armee flohen in verschiedene<br />

Richtungen. Die Cedi-Armee (aus dem Land der Perlen und Schlangen)<br />

floh in eine südliche Richtung. Die Pārsis gingen in einem Wald namens<br />

VaÇjula zugrunde. Die Soldaten von Darada versteckten sich in Höhlen. Die<br />

Krieger von Daåārïa, die in einen nahegelegenen Wald geflüchtet hatten,<br />

wurden von Löwen getötet. Die Krieger des Áaka-Territoriums fürchteten sich<br />

sehr vor den eisernen Raketen und rannten vor Furcht zitternd davon. Die<br />

Kräfte von TuÇgaïa (deren Farbe golden war) wurden von Räubern ihrer<br />

Kleider beraubt und schließlich von Dämonen aufgefressen.<br />

Die Überlebenden der feindlichen Streitkräfte verbargen sich in den Bergen<br />

namens Sahya-adri und ruhten dort sieben Tage lang aus. Ihre Wunden wurden<br />

von Himmelsbewohnern (vidhyādhara-Frauen) gepflegt, die aus einem<br />

Territorium namens Gāndhāra stammten. Die Krieger aus HÆïa, CÅna und<br />

KirāÂa hatten durch die Raketen des Königs VipaÁcit entsetzliche Entstellungen<br />

erlitten. Sogar die Bäume erschraken vor der Macht des Königs und standen<br />

auch nach dem Krieg eine sehr lange Zeit lang wie erstarrt.<br />

Die Luftwaffe des VidÆra-Territoriums wurde von den starken Winden erfasst<br />

und in die Seen geschleudert. Die Infanterie vermochte aufgrund des<br />

starken Regens nichts mehr zu sehen und konnte nicht einmal mehr laufen.<br />

Die HÆïas, die in den Norden geflüchtet waren, gerieten in Treibsand und<br />

kamen um. Die Áakas, die in den Osten geflohen waren, wurden vom König<br />

gefangengenommen, einen Tag lang festgehalten und dann freigelassen.<br />

VI.2:111,<br />

112<br />

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