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Yoga Vasistha

Das Yoga Vasistha, eines der bedeutendsten Werke indischer Philosophie, ist ein Lehrgespräch zwichen dem legendären Rishi Vasishtha und dem Königssohn Rama. Deutsche Übersetzung von Clemens Vargas Ramos.

Das Yoga Vasistha, eines der bedeutendsten Werke indischer Philosophie, ist ein Lehrgespräch zwichen dem legendären Rishi Vasishtha und dem Königssohn Rama.

Deutsche Übersetzung von Clemens Vargas Ramos.

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wusstsein ist überall und an jedem Ort gleichermaßen gegenwärtig. Die Unterschiede<br />

entstehen nur, weil die Intelligenz sich selbst mit unterschiedlichen<br />

Substanzen identifiziert. Dasselbe unendliche Bewusstsein wird in<br />

diesen unterschiedlichen Substanzen unter verschiedenen Namen gekannt.<br />

Dieses unendliche Bewusstsein wird von der Intelligenz als Würmer, Ameisen<br />

und Vögel gesehen. In ihm gibt es weder einen Vergleich noch einen Sinn für<br />

Unterschiede; ebenso wie Menschen, die am Nordpol leben, nichts von den<br />

Menschen am Südpol wissen (und sich daher nicht mit diesen vergleichen).<br />

Jede unabhängige Substanz, die als solche von dieser Intelligenz identifiziert<br />

werden, existiert für sich selbst, ohne sich von andern zu unterscheiden.<br />

Ihnen Unterschiede zuzuweisen wie „fühlend“ oder „nicht-fühlend“ ist so, wie<br />

wenn ein Frosch, der in einem Stein, und ein Frosch, der außerhalb geboren<br />

wurde, sich selbst als fühlend oder nicht-fühlend bezeichnen würden!<br />

Die Intelligenz, die Teil des unendlichen Bewusstseins ist, befindet sich<br />

überall und ist selbst zu Allem geworden. Indem sie etwas Bestimmtes zu<br />

sein wünschte, wurde sie am Anfang der Schöpfung dazu und ist bis heute so<br />

geblieben.<br />

Sie dachte sich selbst als endlosen Raum, sie dachte sich selbst als bewegte<br />

Luft, sie dachte sich selbst als das Nicht-Fühlende, sie dachte sich selbst als<br />

die fühlenden Wesen. All dies sind nur Einbildungen dieser Intelligenz. Erscheinungen<br />

dieser Art sind nicht die Wirklichkeit, obschon sie wirklich<br />

scheinen.<br />

Oh Līlā, ich glaube, dass König VidÆratha nun in das Herz im Körper von<br />

König Padma einzutreten wünscht. Er bewegt sich gerade dorthin.<br />

DIE ERLEUCHTETE LĪLù sagte:<br />

Oh Göttin, lass uns in dieselbe Richtung gehen.<br />

SARASVATĪ sagte:<br />

VidÆratha stimmt sich nun auf das Ego-Prinzip (den Ich-Sinn) im Herzen<br />

von Padma ein und stellt sich vor, dass er in eine andere Welt reist. Lass uns<br />

dasselbe tun, aber auf unserem eigenen Weg, denn niemand kann den Weg<br />

eines anderen betreten!<br />

VASIåèHA fuhr fort:<br />

In der Zwischenzeit verließ der Lebensatem von König VidÆratha dessen<br />

Körper, wie die Vögel einen Baum verlassen, der zu fallen beginnt. Sein Geist<br />

stieg in astraler Form in den Raum auf. Līlā und Sarasvatī sahen dies und<br />

folgten ihm. Nach wenigen Augenblicken, als die Periode des Bewusstseinszustandes<br />

nach dem Tode vorüber war, wurde diese astrale Form bewusst.<br />

Und der König phantasierte nun, dass er die dichte Form sehen könne, die die<br />

Verwandten für die Begräbnisriten zusammengesetzt hatten.<br />

Mit dieser reiste er südwärts und kam zum Gott des Todes, der dem König<br />

kundtat, dass er keine sündige Taten begangen habe, weshalb er seinen Boten<br />

III:56<br />

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