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Yoga Vasistha

Das Yoga Vasistha, eines der bedeutendsten Werke indischer Philosophie, ist ein Lehrgespräch zwichen dem legendären Rishi Vasishtha und dem Königssohn Rama. Deutsche Übersetzung von Clemens Vargas Ramos.

Das Yoga Vasistha, eines der bedeutendsten Werke indischer Philosophie, ist ein Lehrgespräch zwichen dem legendären Rishi Vasishtha und dem Königssohn Rama.

Deutsche Übersetzung von Clemens Vargas Ramos.

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sein ganzes Leben lang von ihnen verfolgt wird. Die Person, die angetan ist<br />

von dem goldenen Schmuckstück, vermag nicht zu sehen, dass es einfach nur<br />

Gold ist; wer den Glanz der Paläste, Elefanten und Städte sieht, vermag nicht<br />

das unendliche Bewusstsein zu sehen, welches als einziges wahr ist.<br />

Dieses Universum ist nur ein langer Traum. Der Ich-Sinn wie auch die Phantasievorstellung,<br />

dass da noch andere seien, sind so wirklich wie Traumobjekte.<br />

Die einzige Wirklichkeit ist das unendliche Bewusstsein, welches allgegenwärtig,<br />

rein, still, allmächtig ist und dessen Körper und Wesen absolutes<br />

Bewusstsein ist (und das daher kein Objekt, nicht kennbar ist). Wo auch<br />

immer und in welcher Form sich dieses Bewusstsein manifestiert, zu dem<br />

wird es. Ebenso, wenn der Seher sich ein menschliches Wesen einbildet, dann<br />

tritt dieses menschliche Wesen hier auf. Da das Substrat (das unendliche<br />

Bewusstsein) wirklich ist, erwirbt auch alles, was auf ihm gründet, dessen<br />

Wirklichkeit, obgleich das Substrat allein wirklich ist. Dieses Universum und<br />

alle Wesen darin sind nichts als ein langer Traum: Für mich bist du wirklich,<br />

und für dich bin ich wirklich. Ebenso sind die anderen wirklich für dich oder<br />

mich. Und diese relative Wirklichkeit ist wie die Wirklichkeit der Traumobjekte.<br />

RùMA fragte:<br />

Oh Heiliger, eine Stadt, die im Traum erscheint, fährt fort, als eine wirkliche<br />

Stadt zu erscheinen. Ist es dies, was deine Lehre besagt?<br />

VASIåèHA erwiderte:<br />

So ist es, oh Rāma. Weil der Traum der Stadt usw. auf der realen Grundlage<br />

des unendlichen Bewusstseins gründet, erscheinen diese Traumobjekte wie<br />

wirklich. Jedoch gibt es keinen wirklichen Unterschied zwischen dem Wachund<br />

dem Traumzustand des Bewusstseins. Was als wirklich in dem einen<br />

erscheint, gilt als unwirklich in dem anderen. Folglich sind beide Zustände<br />

essenziell von derselben Natur.<br />

Daher sind die Objekte des wachen oder träumenden Bewusstseins gleichermaßen<br />

unwirklich mit der Ausnahme des unendlichen Bewusstseins,<br />

dem sie überlagert sind.<br />

Nachdem Sarasvatī dem König diese Unterweisung erteilt hatte, segnete sie<br />

ihn und sprach: „Möge alles Verheißungsvolle dich begleiten. Du hast gesehen,<br />

was es zu sehen gibt. Lass uns nun gehen. “<br />

VidÆratha sprach: „Schon bald, oh Göttin, werde ich fort von hier gehen, so<br />

wie jemand im Schlaf von einem Traum in den anderen geht. Bitte gewähre,<br />

dass meine Minister und meine jungfräuliche Tochter mit mir gehen.“<br />

Sarasvatī gewährte ihm den Wunsch.<br />

SARASVATĪ sagte:<br />

Oh König, du wirst in diesem Krieg sterben und dann dein früheres Königreich<br />

wiedererlangen. Nach deinem Tod in diesem Körper wirst du in der<br />

früheren Stadt erneut mit deiner Tochter und deinen Ministern herrschen.<br />

III:43<br />

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