Yoga Vasistha

VI.2:214
gesagt werden, dass es Existenz sei. Es ist die Erscheinung im unendlichen
Bewusstsein. Wie kann daher „real“ oder „irreal“ im Beobachter sein?
Falls man meint, es sei überall als alles immer zu sehen, kann man ebenso
gut sagen, dass es nicht überall als alles immer gesehen wird. Es ist immer die
Realität und die Nicht-Realität. Es ist das unendliche Bewusstsein. Es verdirbt
nicht und das andere (die Welterscheinung) verdirbt ebenfalls nicht. Einen
großen Kummer gibt es nur dann, wenn die Realität des unendlichen Bewusstseins
mit seinen beiden Aspekten von Schöpfung und Auflösung nicht
erkannt wird; wird sie aber erkannt, dann ist da großer Friede.
Der Höchste Herr oder das unendliche Bewusstsein allein ist der Krug, der
Berg, dasTuch, der Baum, das Gras, das Feuer, das Bewegliche und das Unbewegliche
– alles. Der Höchste Herr ist, was ist und was nicht ist; die Leere, die
Tätigkeit, die Zeit, der Raum und die Erde, die Existenz und ihre Zerstörung,
das Gute und das Böse. Es gibt nichts, was das unendliche Bewusstsein nicht
ist. Es ist alles überall und immer – es ist nichts irgendwo und irgendwann.
Ein Grashalm ist der Täter und der Genießende; ein Krug ist sowohl der Täter
als auch der Genießende; ein Stück Tuch ist der Täter und der Genießende;
das Sehen ist sowohl der Täter als auch der Genießende; der Berg ist
sowohl der Täter als auch der Genießende; der Mensch ist der Täter und der
Genießende – alle sind der Höchste Herr selbst. In allen diesen Dingen ist der
Höchste Herr selbst der Täter und der Genießende oder der Erfahrende, denn
alles ist Brahman, der anfangslos und endlos ist und alles bestimmt. Daher
sind sogar Schöpfung und Auflösung Aspekte des einen Höchsten Herrn oder
des unendlichen Bewusstseins. Allein das Bewusstsein ist sowohl der Täter
als auch der Erfahrende von allem in allem. Daher ist niemand hier der Täter
und der Erfahrende von etwas, oder der Höchste Herr ist der Täter und der
Erfahrende von allem. Daher ist es möglich, dass alles (Gebote und Verbote)
im Höchsten Herrn existiert und in Wahrheit nicht existiert. All dies ist all
das, wie es von jedem erfahren wird.
So hatte ich dich aufgeklärt, oh Rāma. Damit habe ich dir alles, was wert ist
zu wissen, mitgeteilt. Verweile in dieser Realität, im Zustand der Erleuchtung.
Sei frei im nirvāïa und regiere das Königreich gerecht.
VASIåèHA sagte:
Als der Weise Vāsi«Âha seine Unterweisung abgeschlossen hatte, ertönte
himmlische Musik und es regnete Blumen. Jeder in der Versammlung verehrte
den Weisen mit Blumen.
Dann sprach König DAÁARAHTA: Wir haben vollkommene Erkenntnis erlangt.
Wir ruhen im höchsten Zustand. Unsere Gemüter und Herzen sind
durch die erleuchtenden Unterweisungen des Weisen von allen Täuschungen
und Illusionen, Ideen und Verdrehtheiten gereinigt.
RĀMA sagte: Durch deine Gnade, oh hoher Herr, ist meine Täuschung verschwunden
und ich habe den höchsten Zustand erlangt. Ich bin vollendet mit
einer vollkommen klaren Intelligenz. Ich bin von allen Zweifeln befreit. Ich
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