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Yoga Vasistha

Das Yoga Vasistha, eines der bedeutendsten Werke indischer Philosophie, ist ein Lehrgespräch zwichen dem legendären Rishi Vasishtha und dem Königssohn Rama. Deutsche Übersetzung von Clemens Vargas Ramos.

Das Yoga Vasistha, eines der bedeutendsten Werke indischer Philosophie, ist ein Lehrgespräch zwichen dem legendären Rishi Vasishtha und dem Königssohn Rama.

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III:44<br />

Wir werden nun gehen wie wir gekommen sind, und ihr alle werdet uns<br />

entsprechend dem natürlichen Verlauf der Dinge folgen, denn schon die Natur<br />

zeigt uns, wie die Bewegungen eines Pferdes, eines Elefanten und eines<br />

Kamels von Natur aus unterschiedlich sind.<br />

VASIåèHA fuhr fort:<br />

Gerade als Sarasvatī dies zu dem König gesprochen hatte, stürzte ein königlicher<br />

Bote herein und verkündete, dass die feindlichen Kräfte die Hauptstadt<br />

gestürmt und mit deren Zerstörung begonnen hätten. Überall wurde Feuer<br />

gelegt, und die ganze Stadt stand in Flammen. Die beiden Damen, der König<br />

und seine Minister eilten zu einem Fenster, um die schreckliche Szene<br />

zuverfolgen.<br />

Die Plünderung der Stadt hatte begonnen, und die Plünderer liefen wild<br />

schreiend umher. Die ganze Stadt war in dichten Rauch gehüllt. Feuer regnete<br />

vom Himmel. (Flugabwehr-Geschosse?) Raketen beschrieben am Himmel<br />

halbmondförmige, flammende Bogen. Schwere, felsenartige Flugkörper<br />

(Bomben) fielen auf Häuser und zerstörten diese und die Straßen der Umgebung.<br />

Der König und die anderen hörten die Entsetzensschreie der Bürger. Überall<br />

waren Weinen und Klagen und die herzzerreißenden Schreie der Frauen<br />

und Kinder zu hören. Jemand schrie: „Mein Gott, diese Frau hat ihren Vater,<br />

ihre Mutter, ihren Bruder und ihr kleines Kind verloren. Selber ist sie mit dem<br />

Leben davongekommen, aber diese Tragödie ihres Lebens hat ihr Herz zerrissen.“<br />

Wieder ein anderer rief: „Geht sofort aus dem Haus, denn es wird<br />

gleich einstürzen.“ Und ein anderer: „Seht nur, wie Bomben und Geschosse<br />

auf alle Häuser regnen.“ Flugkörper regneten hernieder wie die Wasser vor<br />

der kosmischen Auflösung. Alle Bäume rund um die Häuser standen in<br />

Flammen – der gesamte Ort war verwüstet. Vom Schlachtfeld wurde etwas in<br />

die Luft geschleudert, das aussah wie Elefanten, und warf von dort Feuerregen<br />

auf die Stadt hinab. Überall gab es Straßenblockaden. Aus Anhänglichkeit<br />

zögerten die Männer, die brennenden Häuser zu verlassen, in denen sie nach<br />

ihren Frauen und Kindern suchten. Sogar die Frauen des königlichen Haushalts<br />

wurden von marodierenden Soldaten verschleppt. Weinend und klagend,<br />

wussten diese edlen Damen nicht, was sie tun sollten. Sie schrien: „Oh<br />

weh, wer wird uns in dieser furchtbaren Lage helfen?“. Sie waren von Soldaten<br />

umringt.<br />

So ist es mit dem Glanz der Herrschaften, Königreiche und Weltreiche. (Die<br />

Beschreibung ist erstaunlich und erinnert an moderne Kriegsführung und die<br />

Bombardierung von Zivilisten.)<br />

VASIåèHA fuhr fort:<br />

In der Zwischenzeit traf die Königin ein. Die Kammerfrau kündigte sie dem<br />

König an. Sie sagte: „Eure Majestät, alle anderen Damen dieses Harems wurden<br />

gewaltsam vom Feind zusammengetrieben und fortgeführt. Aus diesem<br />

schrecklichen Unglück kann uns nur Eure Majestät erretten.“<br />

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