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Yoga Vasistha

Das Yoga Vasistha, eines der bedeutendsten Werke indischer Philosophie, ist ein Lehrgespräch zwichen dem legendären Rishi Vasishtha und dem Königssohn Rama. Deutsche Übersetzung von Clemens Vargas Ramos.

Das Yoga Vasistha, eines der bedeutendsten Werke indischer Philosophie, ist ein Lehrgespräch zwichen dem legendären Rishi Vasishtha und dem Königssohn Rama.

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efahl, den König unverzüglich in seinen eigenen früheren Körper (den des<br />

Padma) eingehen zu lassen, der einbalsamiert dalag.<br />

Sofort durchquerte der jīva des VidÆratha das Universum, in dem Padma’s<br />

Körper lag, und gelangte zum Palast. Ganz offenbar war VidÆratha mit dem<br />

Körper Padma’s durch den Ich-Sinn verbunden; so wie ein Mann, der in ferne<br />

Länder reist, immer noch an den Ort gebunden ist, an dem er seinen Schatz<br />

vergraben hat!<br />

RùMA fragte:<br />

Oh heiliger Herr, wenn die Verwandten eines Verstorbenen die Begräbnisriten<br />

nicht ordnungsgemäß ausgeführt haben, wie kann dann jemand die astrale<br />

(ätherische) Form annehmen?<br />

VASIåèHA antwortete:<br />

Ob die Begräbnisriten nun ordnungsgemäß ausgeführt wurden oder nicht –<br />

sobald der Abgeschiedene davon überzeugt ist, dass sie ausgeführt wurden,<br />

erlangt er den Vorteil der astralen Gestalt. Es ist dies die altbekannte Wahrheit:<br />

Was immer das eigene Bewusstsein in einem Moment ist – das ist, was<br />

man ist. Dinge (Objekte oder Substanzen) gelangen ins Sein aufgrund der<br />

eigenen Einbildung (Gedanke oder Idee), und an den Dingen entzünden sich<br />

dann neue Einbildungen. Gift verwandelt sich durch die eigene Einbildungskraft<br />

(oder den festen Glauben) in Nektar. Auf dieselbe Weise wird ein unwirkliches<br />

Objekt oder eine Substanz wirklich, wenn der entsprechende<br />

intensive Glaube da ist. Ohne eine Ursache wird nirgendwo und zu keiner Zeit<br />

eine Wirkung produziert, und deshalb gibt es weder Einbildungen noch Gedanken.<br />

Folglich ist außer dem einen ursachelosen, unendlichen Bewusstsein<br />

niemals irgendetwas entstanden oder erschaffen worden. Bleibe dieser<br />

Wahrheit auf immer gegenwärtig.<br />

Wenn die Begräbnisriten von den Verwandten mit dem rechten Glauben<br />

ausgeführt worden sind, dann hilft dies dem Geist der abgeschiedenen Seele;<br />

es sei denn, diese Seele ist ausgesprochen verwerflich gewesen.<br />

Kehren wir nun in den Palast von König Padma zurück. Wie schon gesagt,<br />

kamen Līlā und Sarasvatī wieder in den herrlichen Palast und in den Raum, in<br />

dem der einbalsamierte Leichnam von König Padma aufgebahrt lag. Alle<br />

königlichen Diener schliefen fest.<br />

VASIåèHA fuhr fort:<br />

Dort sahen sie neben König Padma die zweite Līlā, wie sie hingebungsvoll<br />

den Körper des Königs fächelte. Die erste Līlā und Sarasvatī konnten sie sehen,<br />

aber jene sah sie nicht.<br />

RùMA fragte:<br />

Es wurde davon gesprochen, dass die erste Līlā zeitweise ihren Körper in<br />

der Nähe des Königs verlassen und mit Sarasvatī in einem ätherischen Körper<br />

gereist sein, aber nun wird der Körper der ersten Līlā überhaupt nicht mehr<br />

erwähnt.<br />

III:57<br />

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