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Yoga Vasistha

Das Yoga Vasistha, eines der bedeutendsten Werke indischer Philosophie, ist ein Lehrgespräch zwichen dem legendären Rishi Vasishtha und dem Königssohn Rama. Deutsche Übersetzung von Clemens Vargas Ramos.

Das Yoga Vasistha, eines der bedeutendsten Werke indischer Philosophie, ist ein Lehrgespräch zwichen dem legendären Rishi Vasishtha und dem Königssohn Rama.

Deutsche Übersetzung von Clemens Vargas Ramos.

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wärtigen Macht zusammengehalten. Rāma, alles existiert in dem einen unendlichen<br />

Bewusstsein; alles entsteht daraus; Es allein ist alles.<br />

VASIåèHA fuhr fort:<br />

Nachdem sie all dies gesehen hatte, erblickte Līlā das innerste Gemach des<br />

Palastes, in dem der Leichnam des Königs unter einem Haufen von Blumen<br />

lag. Da entstand in ihr der intensive Wunsch, das jenseitige Leben ihres Gemahls<br />

zu erschauen. In einem Augenblick überflog sie den Gipfel des Universums<br />

und betrat das Reich, in dem ihr Gemahl nun regierte.<br />

Zur selben Zeit begann ein mächtiger König, der über die Sindhu-Region<br />

herrschte, das Königreich ihres Gemahls zu belagern. Als die beiden Damen<br />

im Raum oberhalb des Schlachtfeldes waren, begegneten sie zahllosen himmlischen<br />

Wesen, die sich dort versammelt hatten, um die Schlacht und die<br />

Taten der großen Helden zu verfolgen.<br />

RùMA fragte:<br />

Oh Heiliger, bitte sage mir: Wer ist ein Held unter den Kriegern, und wer ist<br />

ein Ungeheuer oder ein Kriegsverbrecher?<br />

VASIåèHA erwiderte:<br />

Oh Rāma, wer eine Schlacht ficht, die sich in Übereinstimmung mit den Bestimmungen<br />

der Schriften befindet, wie etwa bei einem rechtschaffenen<br />

König von untadeligem Betragen, der ist ein Held, ob er nun in der Schlacht<br />

fällt oder siegreich ist. Wer dagegen für einen ungerechten Monarchen<br />

kämpft, wer die Menschen quält und ihre Körper verstümmelt, der ist ein<br />

Ungeheuer oder ein Verbrecher und wandert in die Hölle, auch dann, wenn er<br />

kämpfend in der Schlacht fällt. Wer für den Schutz der Kühe, der Heiligen, der<br />

Freunde kämpft oder ihnen Zuflucht gewährt, der ist eine Zierde des Himmels.<br />

Wer aber für einen König kämpft, derzu seinem Vergnügen die Menschen<br />

quält, der geht in die Hölle (ob er nun ein König oder nur ein Grundbesitzer<br />

ist). Nur der Held, der in der Schlacht fällt, geht in den Himmel. Diejenigen,<br />

die unrechtmäßig kämpfen, gehen nicht in den Himmel; auch dann nicht,<br />

wenn sie in der Schlacht fallen.<br />

Oh Rāma, immer noch im Himmel stehend, sah Līlā, wie die zwei großen<br />

Armeen sich einander näherten, um sich in die Schlacht zu stürzen. (An dieser<br />

Stelle folgt eine graphische Darstellung der Schlachtbereitschaft der Armeen<br />

und der verschiedenen Formationen der Bataillone als auch der<br />

Grimmigkeit der Schlacht sowie der schrecklichen Szene der Zerstörung, die<br />

darauf folgte. Alle diese Dinge wurden in dieser Übersetzung beiseite gelassen.)<br />

Als der Abend hereinbrach, hielt Līlā's Gemahl eine Versammlung mit seinen<br />

Ministern ab, der die Ereignisse des Morgens betraf. Danach ging er zu<br />

Bett.<br />

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