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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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90 4 Das Integral<br />

Satz 4.17. Die Abbildung � · �1 ist eine Pseudonorm auf L 1 (μ), das heißt, es gilt<br />

für f,g ∈L 1 (μ) und α ∈ R<br />

�αf�1 = |α|·�f�1<br />

�f + g�1 ≤�f�1 + �g�1<br />

�f�1 ≥ 0 für alle f und �f�1 =0, falls f =0 f.ü.<br />

(4.4)<br />

Beweis. Die erste und dritte Aussage folgen aus Satz 4.9(iii) und Satz 4.8(i). Die<br />

zweite folgt aus Satz 4.9(i), denn es ist |f + g| ≤|f| + |g|, also<br />

�<br />

� �<br />

�f + g�1 = |f + g| dμ ≤ |f| dμ + |g| dμ = �f�1 + �g�1. ✷<br />

Bemerkung 4.18. Tatsächlich ist � · �p für jedes p ∈ [1, ∞] eine Pseudonorm auf<br />

L p (μ). Linearität und Positivität sind klar, und die Dreiecksungleichung ist die Minkowski’sche<br />

Ungleichung, die wir in Satz 7.17 zeigen werden. ✸<br />

Satz 4.19. Seien μ(Ω) < ∞ und 1 ≤ p ′ ≤ p ≤∞. Dann ist Lp (μ) ⊂Lp′ (μ), und<br />

die kanonische Inklusion i : Lp (μ) ↩→ Lp′ (μ), f ↦→ f ist stetig.<br />

Beweis. Sei f ∈L∞ (μ) und p ′ ∈ [1, ∞). Dannist|f| p′<br />

�<br />

|f| p′<br />

�<br />

dμ ≤<br />

�f� p′<br />

∞ dμ = �f� p′<br />

∞ · μ(Ω) < ∞.<br />

≤�f� p′<br />

∞ fast überall, also<br />

Für f,g ∈L∞ (μ) ist also �f − g�p ′ ≤ μ(Ω)1/p′ �f − g�∞ und damit ist i stetig.<br />

Seien nun p, p ′ ∈ [1, ∞) mit p ′ 0 ist<br />

|f − g| p′<br />

= |f − g| p′<br />

{|f−g|≤c} + |f − g| p′<br />

Speziell erhalten wir mit c = �f − g�p<br />

{|f−g|>c} ≤ c p′<br />

+ c p′ −p p<br />

|f − g| .<br />

�<br />

�f − g�p ′ ≤ c p′<br />

μ(Ω)+c p′ � ′<br />

1/p<br />

−p p<br />

�f − g�p =(1+μ(Ω)) 1/p′<br />

�f − g�p.<br />

Also ist i auch in diesem Falle stetig. ✷<br />

Übung 4.1.1 (Folgenräume). Wir nehmen jetzt nicht mehr an, dass μ(Ω) < ∞ ist.<br />

Man zeige: Gibt es ein a>0, sodass für jedes A ∈Aentweder μ(A) =0oder<br />

μ(A) ≥ a gilt, so gilt die zu Satz 4.19 umgekehrte Inklusion<br />

L p′<br />

(μ) ⊂L p (μ), falls 1 ≤ p ′ ≤ p ≤∞. (4.5)<br />

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