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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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10.1 Doob-Zerlegung und quadratische Variation 201<br />

Beispiel 10.7. Seien Y1,Y2,... unabhängige, quadratisch integrierbare Zufallsvariablen<br />

mit E[Yn] = 1 für n ∈ N. Setze Xn := �n i=1 Yi für n ∈ N0. Dann<br />

ist X =(Xn)n∈N0 ein quadratisch integrierbares Martingal (warum?) bezüglich<br />

F = σ(X) und<br />

E � (Xn − Xn−1) 2 � � �<br />

�Fn−1 = E (Yn − 1) 2 X 2 � �<br />

�<br />

n−1 Fn−1 = Var[Yn] X 2 n−1.<br />

Also ist 〈X〉n = �n i=1 Var[Yi] X2 i−1 . Wir sehen, dass der quadratische Variationsprozess<br />

also durchaus ein echt zufälliger Prozess sein kann. ✸<br />

Beispiel 10.8. Sei (Xn)n∈N0 die eindimensionale symmetrische einfache Irrfahrt:<br />

n�<br />

Xn = Ri für jedes n ∈ N0,<br />

i=1<br />

wobei R1,R2,R3,... u.i.v. sind mit P[Ri =1]=1− P[Ri = −1] = 1<br />

2 .<br />

Offenbar ist X ein Martingal, also |X| ein Submartingal. Sei |X| = M + A die<br />

Doob-Zerlegung von |X|. Dannist<br />

n� �<br />

An = E[|Xi| � �Fi−1] −|Xi−1| � .<br />

Nun ist<br />

Also gilt<br />

i=1<br />

⎧<br />

⎪⎨<br />

|Xi−1| + Ri, falls Xi−1 > 0,<br />

|Xi| = |Xi−1|−Ri,<br />

⎪⎩<br />

1,<br />

falls Xi−1 < 0,<br />

falls Xi−1 =0.<br />

E[|Xi| � �<br />

|Xi−1|, falls |Xi−1| �= 0,<br />

�Fi−1] =<br />

1, falls |Xi−1| =0.<br />

Mithin ist<br />

An =# � i ≤ n − 1:|Xi| =0 �<br />

die Lokalzeit von X in 0. Es folgt (wegen P[X2j =0]= � � 2j −j<br />

j 4 und P[X2j+1 =<br />

0] = 0):<br />

E[|Xn|] =E � #{i ≤ n − 1: Xi =0} �<br />

n−1 �<br />

= P[Xi =0]=<br />

i=0<br />

⌊(n−1)/2⌋ �<br />

j=0<br />

� �<br />

2j<br />

4<br />

j<br />

−j . ✸<br />

Beispiel 10.9. Wir wollen das vorangehende Beispiel jetzt noch etwas verallgemeinern.<br />

Offenbar brauchten wir (außer in der letzten Formel) nicht, dass X eine Irrfahrt<br />

ist, sondern lediglich, dass die Differenzen (ΔX)n := Xn − Xn−1 nur die Werte

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