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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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15.1 Trennende Funktionenklassen 283<br />

4. Schritt Sei f ∈ Cb(E; R), ε>0 und gx wie im 3. Schritt für jedes x ∈ E.<br />

Da f und gx stetig sind, existiert zu jedem x ∈ E eine offene Umgebung Vx ∋ x<br />

mit gx(y) ≥ f(y) − ε für jedes y ∈ Vx. Wir bilden eine endliche Überdeckung<br />

Vx1 ,...,Vxn von E und definieren g := max(gx1 ,...,gxn ).Dannistg∈ C nach<br />

Schritt 2 und �g − f�∞ 0 beliebig war, gilt also<br />

C = Cb(E; R).<br />

5. Schritt Sei nun K = C betrachtet. Nach Voraussetzung sind mit f auch der<br />

Realteil Re(f) =(f + ¯ f)/2 und der Imaginärteil Im(f) =(f − ¯ f)/2i in C. Speziell<br />

ist C0 := {Re(f) : f ∈C}⊂Ceine reelle Algebra, die nach Voraussetzung Punkte<br />

trennt und die konstanten Funktionen enthält. Also ist C0 dicht in Cb(E; R).Wegen<br />

C = C0 + iC0 folgt, dass C dicht in Cb(E; C) ist. ✷<br />

Korollar 15.3. Sei E ein kompakter, metrischer Raum. Sei K = R oder K = C.<br />

Sei C⊂Cb(E; K) eine Punkte trennende Familie, die stabil ist unter Multiplikation<br />

und 1 enthält. Ist K = C, soseiCzusätzlich abgeschlossen bezüglich komplexer<br />

Konjugation.<br />

Dann ist C eine trennende Familie für Mf (E).<br />

Beweis. Seien μ1,μ2 ∈Mf (E) mit � gdμ1 = � gdμ2für jedes g ∈C.SeiC ′ die<br />

Algebra der endlichen Linearkombinationen von Elementen aus C. Aufgrund der<br />

Linearität des Integrals gilt � gdμ1 = � gdμ2für jedes g ∈C ′ .<br />

Zu jedem f ∈ Cb(E,R) und jedem ε > 0 existiert nach dem Satz von Stone-<br />

Weierstraß ein g ∈C ′ mit � �<br />

�f − g�∞ 0 beliebig war, gilt Gleichheit und damit μ1 = μ2 (nach Satz 13.11). ✷<br />

Als einfache Schlussfolgerungen bekommen wir die folgenden Sätze.<br />

Satz 15.4. Die Verteilung einer beschränkten reellen Zufallsvariablen X ist durch<br />

die Angabe aller Momente eindeutig bestimmt.<br />

Beweis. Ohne Einschränkung können wir annehmen, dass X nur Werte in E :=<br />

[0, 1] annimmt. Für n ∈ N definiere die Abbildung fn : [0, 1] → [0, 1] durch<br />

fn : x ↦→ x n . Ferner sei f0 ≡ 1. Die Familie C = {fn, n ∈ N0} ist Punkte<br />

trennend und abgeschlossen unter Multiplikation, also trennend für Mf (E). PX<br />

ist also eindeutig festgelegt durch Angabe der Momente E[X n ]= � x n PX(dx),<br />

n ∈ N. ✷

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