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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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18 Konvergenz von Markovketten<br />

Wir betrachten eine Markovkette X mit invarianter Verteilung π und untersuchen<br />

unter welchen Bedingungen die Verteilung von Xn für n →∞gegen π konvergiert.<br />

Im Wesentlichen ist dafür notwendig und hinreichend, dass der Zustandsraum der<br />

Kette nicht in Unterräume zerfällt, die<br />

– von der Kette nicht verlassen werden,<br />

– oder von der Kette beispielsweise nur für ungerade n beziehungsweise gerade n<br />

besucht werden.<br />

Im ersten Fall wäre die Kette reduzibel, im zweiten hingegen periodisch.<br />

Wir untersuchen Periodizität von Ketten im ersten Abschnitt und zeigen im zweiten<br />

den Konvergenzsatz. Im dritten Abschnitt beschäftigen wir uns mit Anwendungen<br />

des Konvergenzsatzes für Computersimulationen mit der so genannten Markovketten<br />

Monte Carlo Methode. Im letzten Abschnitt beschreiben wir die Geschwindigkeit<br />

der Konvergenz gegen das Gleichgewicht mit Hilfe des Spektrums<br />

der Übergangsmatrix.<br />

18.1 Periodizität von Markovketten<br />

Wir untersuchen, unter welchen Bedingungen eine Markovkette X auf dem abzählbaren<br />

Raum E (und mit Übergangsmatrix p), die in einem beliebigen μ ∈M1(E)<br />

gestartet wird, in Verteilung gegen eine invariante Verteilung π konvergiert, also<br />

μp<br />

n n→∞<br />

−→ π gilt. Sicherlich ist hierzu notwendig, dass π die einzige invariante<br />

Verteilung ist, und damit bis auf Vielfache der einzige Links-Eigenvektor von p zum<br />

Eigenwert 1. Hierfür ist ausreichend, dass die Kette irreduzibel ist (Satz 17.49).<br />

n n→∞<br />

Es sind gewisse Kontraktionseigenschaften von p notwendig, damit μp −→ π<br />

für jedes μ ∈ M1(E) gelten kann. Offenbar ist 1 der betragsmäßig größte Eigenwert<br />

von p. Allerdings ist p nur dann (ausreichend) kontrahierend, wenn die<br />

Vielfachheit dieses Eigenwertes genau 1 ist und keine weiteren (komplexwertigen)<br />

Eigenwerte mit Betrag 1 existieren.<br />

Für die letztgenannte Bedingung ist die Irreduzibilität der Kette nicht hinreichend,<br />

wie wir sehen, wenn wir auf E = {0,...,N − 1} die Markovkette mit Übergangs-

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