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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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214 11 Martingalkonvergenzsätze und Anwendungen<br />

Bemerkung 11.8. Die Aussage von Satz 11.7 lässt sich so ausdrücken: Der Prozess<br />

(Xn) n∈N0∪{∞} ist ein (Sub-, Super-) Martingal bezüglich (Fn) n∈N0∪{∞}. ✸<br />

Beweis. Wir führen den Beweis für den Fall, wo X ein Submartingal ist. Gleichgradige<br />

Integrierbarkeit impliziert sup{E[X + n ]: n ≥ 0} < ∞. Nach Satz 11.4 existiert<br />

der fast sichere Limes X∞. Nach Satz 6.25 gilt dann E[|Xn − X∞|] n→∞<br />

−→ 0.<br />

Nach Korollar 8.20 impliziert diese L1-Konvergenz schon die L1-Konvergenz der<br />

bedingten Erwartungen E �� �<br />

�<br />

�E[Xn �Fm] − E[X∞<br />

�Fm] � � � n→∞<br />

−→ 0. DaX ein Submartingal<br />

ist, ist � � �− E[Xn<br />

�Fm] − Xm =0für n ≥ m. Die Dreiecksungleichung<br />

liefert also<br />

� �E[X∞ � � �<br />

−<br />

E �Fm] − Xm = lim<br />

n→∞ E<br />

� �E[Xn � � �<br />

− �Fm] − Xm =0.<br />

�<br />

Es folgt, dass E[X∞ �Fm] − Xm ≥ 0 fast sicher. ✷<br />

Korollar 11.9. Sei X ≥ 0 ein Martingal und X∞ = lim<br />

n→∞ Xn. Genau dann ist<br />

E[X∞] =E[X0], wennX gleichgradig integrierbar ist.<br />

Beweis. Das folgt direkt aus Satz 6.25. ✷<br />

Sei p ∈ [1, ∞). Ein reellwertiger stochastischer Prozess (Xi)i∈I heißt L p –beschränkt,<br />

falls sup i∈I E[|Xi| p ] < ∞ (Definition 6.20). Im Allgemeinen folgt aus<br />

der L p –Beschränktheit eines Prozesses (Xi)i∈I nicht, dass (|Xi| p )i∈I gleichgradig<br />

integrierbar wäre. Ist X ein Martingal und p > 1, so folgt dies jedoch aus<br />

der Doob’schen Ungleichung. Insbesondere folgt dann aus fast sicherer Konvergenz<br />

schon die Konvergenz in L p .<br />

Satz 11.10 (Lp-Konvergenzsatz für Martingale).<br />

Sei p>1 und (Xn)n∈N0 ein Lp-beschränktes Martingal. Dann existiert eine F∞messbare<br />

Zufallsvariable X∞ mit E[|X∞| p n→∞<br />

] < ∞, sowie Xn −→ X∞ fast<br />

gleichgradig integrierbar.<br />

sicher und in L p . Speziell ist (|Xn| p )n∈N0<br />

Beweis. Nach Korollar 6.21 ist X gleichgradig integrierbar. Also existiert der fast<br />

sichere Limes X∞. Nach der Doob’schen Ungleichung (Satz 11.2) ist für n ∈ N<br />

E � sup � |Xk| p : k ≤ n �� � �p p<br />

≤<br />

E<br />

p − 1<br />

� |Xn| p� .<br />

Also ist<br />

�<br />

E sup � |Xk| p �<br />

: k ∈ N0<br />

� � �p p<br />

�<br />

≤<br />

sup E<br />

p − 1<br />

� |Xn| p� �<br />

: n ∈ N0 < ∞.<br />

Insbesondere ist (|Xn| p )n∈N0 also gleichgradig integrierbar.<br />

Majorisierte Konvergenz liefert (wegen |Xn − X∞| p ≤ 2p sup{|Xn| p : n ∈ N0})<br />

E � |X∞| p� < ∞ und E � |Xn − X∞| p� n→∞<br />

−→ 0. ✷

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