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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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56 2 Unabhängigkeit<br />

Xn : Ω → E, (ωm)m∈N ↦→ ωn,<br />

die Projektion auf die n-te Koordinate. Mit anderen Worten: Zu jedem Elementarereignis<br />

ω ∈ Ω liefert Xn(ω) das Ergebnis des n-ten Experiments. Dann gilt nach<br />

(2.4) (in Beispiel 2.4) für n ∈ N und x ∈ En P � Xj = xj für jedes j =1,...,n � = P � [x1,...,xn] � �<br />

�n<br />

= P X −1<br />

�<br />

j ({xj})<br />

=<br />

n�<br />

j=1<br />

P � X −1<br />

j ({xj}) � =<br />

j=1<br />

n�<br />

P[Xj = xj],<br />

sowie P[Xj = xj] =pxj . Nach Satz 2.13(i) sind also (X1,...,Xn) unabhängig<br />

und nach Satz 2.13(ii) auch (Xn)n∈N. ✸<br />

Speziell haben wir den folgenden Satz gezeigt.<br />

Satz 2.19. Sei E eine endliche Menge und (pe)e∈E ein Wahrscheinlichkeitsvektor<br />

auf E. Dann existiert ein Wahrscheinlichkeitsraum (Ω,A, P) und eine unabhängige<br />

Familie (Xn)n∈N von E-wertigen Zufallsvariablen auf (Ω,A, P) mit<br />

P[Xn = e] =pe für jedes e ∈ E.<br />

Wir werden später sehen, dass wir auf die Endlichkeit von E verzichten können<br />

und auch unterschiedliche Verteilungen zulassen können. Für den Moment gibt uns<br />

dieser Satz aber genügend Beispiele für abzählbare Familien von unabhängigen Zufallsvariablen<br />

an die Hand.<br />

Wir wollen nun einfache Kriterien zur Prüfung der Unabhängigkeit von Zufallsvariablen<br />

herleiten, die sich mit Hilfe von Verteilungsfunktionen beziehungsweise<br />

Dichten ausdrücken lassen.<br />

Definition 2.20. Für jedes i ∈ I sei Xi eine reelle Zufallsvariable. Für jede endliche<br />

Teilmenge J ⊂ I sei<br />

FJ := F (Xj)j∈J : R J → [0, 1],<br />

x ↦→ P � Xj ≤ xj für jedes j ∈ J � �<br />

�<br />

= P<br />

j∈J<br />

j=1<br />

X −1�<br />

j (−∞,xj] ��<br />

.<br />

Dann heißt FJ die gemeinsame Verteilungsfunktion von (Xj)j∈J. Das W-Maß<br />

P (Xj)j∈J auf R J heißt gemeinsame Verteilung von (Xj)j∈J.<br />

Satz 2.21. Eine Familie (Xi)i∈I reeller Zufallsvariablen ist genau dann unabhängig,<br />

wenn für jedes endliche J ⊂ I und jedes x =(xj)j∈J ∈ RJ gilt, dass<br />

FJ(x) = �<br />

F {j}(xj). (2.8)<br />

j∈J

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