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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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522 24 Der Poisson’sche Punktprozess<br />

Beweis. Die Idee ist, die Zufallsvariablen Xn , n ∈ N, so durch die Zuwächse<br />

des Moran-Gamma-Subordinators (Mt) t∈[0,θ] darzustellen, dass aus der Verteilungskonvergenz<br />

eine fast sichere Konvergenz wird. Es sei also Xn i =(Mθi/n −<br />

Mθ(i−1)/n)/Mθ. Nach Korollar 24.27 ist Xn ∼ Dirθ/n;n. Seien t1,t2,... ∈ (0,θ]<br />

die Positionen der Sprünge m1 ≥ m2 ≥ ... Offenbar ist Xn (1) ≥ ˜m1 für jedes n.<br />

Ist n so groß, dass |t1 − t2| >θ/nist, so ist Xn (2) ≥ ˜m2. Sukzessive erhalten wir<br />

lim infn→∞ Xn (i) ≥ ˜mi fast sicher. Nun ist aber (mit der Festsetzung Xn (i) =0für<br />

i>n) �∞ i=1 Xn (i) =1für jedes n ∈ N. Nach dem Lemma von Fatou ist daher<br />

1=<br />

∞�<br />

˜mi ≤<br />

i=1<br />

∞�<br />

i=1<br />

lim inf<br />

n→∞ Xn (i)<br />

≤ lim inf<br />

n→∞<br />

∞�<br />

X n (i) =1.<br />

Es folgt limn→∞ X n (i) =˜mi fast sicher. ✷<br />

Anstatt die Werte von X n strikt der Größe nach zu ordnen, können wir ein anderes<br />

Verfahren anwenden, das Konvergenz der Verteilungen sichert. Stellen wir uns vor,<br />

dass wir in einer Population ein genetisches Merkmal haben, das wir unterschiedlich<br />

fein messen können. Wenn wir n unterschiedliche Werte unterscheiden wollen, so<br />

soll Xn i den Anteil der Bevölkerung mit dem Merkmal i bezeichnen.<br />

Wir greifen nun sukzessive zufällig Individuen aus der Population heraus. Das erste<br />

Individuum habe den Typ In 1 .MitIn 2 bezeichnen wir den Typ des ersten Individuums,<br />

das nicht vom Typ In 1 ist. Sukzessive sei In k der Typ des ersten Individuums,<br />

das nicht von einem der Typen In 1 ,...,In k−1 ist. Wir betrachten nun den Vektor<br />

ˆX n =( ˆ Xn 1 ,..., ˆ Xn n ), wo ˆ Xn k = Xn In . Da die Wahrscheinlichkeit für I1 = i pro-<br />

k<br />

portional zur Größe der Sub-Population mit Merkmal i ist, nennen wir ˆ Xn den<br />

sukzessive größenverzerrt gezogenen Vektor.<br />

Die Verteilung von ˆ Xn ändert sich nicht, wenn wir die Reihenfolge der Xn 1 ,...,Xn n<br />

verändern. Speziell können wir statt Xn die Ordnungsstatistik (Xn (1) ,...,Xn (n) )<br />

wählen und erhalten ebenfalls ˆ Xn als sukzessive größenverzerrt gezogenen Vektor.<br />

Insbesondere können wir für X ∼ PDθ den sukzessiv größenverzerrten Vektor ˆ X<br />

definieren. Gilt Xn ∼ Dirθ/n;n, so folgt aus Satz 24.31 sofort, dass ˆ n n→∞<br />

X =⇒ ˆ X.<br />

Hiermit können wir die Verteilung von ˆ X ausrechnen.<br />

Satz 24.32. Sei θ>0 und seien X n ∼ Dir θ/n;n, n ∈ N, sowie X ∼ PDθ. Seien<br />

ferner V1,V2,... u.i.v. Zufallsvariablen auf [0, 1] mit Dichte x ↦→ θ(1 − x) θ−1 .Wir<br />

setzen Z1 = V1 und Zk = � � k−1<br />

i=1 (1 − Vi) � Vk für k ≥ 2. Dann gilt:<br />

(i) ˆ n n→∞<br />

X =⇒ ˆ X.<br />

(ii) ˆ X D = Z.<br />

Die Verteilung von Z heißt GEMθ-Verteilung (für Griffiths-Engen-McCloskey).<br />

i=1

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