24.01.2013 Aufrufe

Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

24.3 Die Poisson-Dirichlet-Verteilung ∗<br />

ist genau die Dynamik der unabhängigen Irrfahrten. Da nun auch X1 ein PPP ist,<br />

erhalten wir iterativ X κ n<br />

ist X0<br />

519<br />

D<br />

= Xn+1 und damit Xn ∼ PPPμκn = PPPμ∗ν∗n. Speziell<br />

D<br />

= Xn genau dann, wenn μ ∗ ν = μ gilt. Offenbar ist dies richtig, wenn<br />

E = Z d und μ das Zählmaß oder E = R d und μ das Lebesgue-Maß. Ist beispielsweise<br />

E = Z d , so kann man unter relativ schwachen Annahmen an ν zeigen, dass<br />

das Zählmaß μ = λ die einzige Lösung von μ ∗ ν = μ ist. In dem Fall ist jedes invariante<br />

Maß eine Konvexkombination von PPPs mit verschiedenen Intensitätsmaßen<br />

θλ. ✸<br />

Übung 24.2.1. Man zeige die Aussage von Korollar 24.15 ohne charakteristische<br />

Funktionen direkt über die Approximation mit Elementarfunktionen. ♣<br />

Übung 24.2.2. Man zeige den Färbungssatz (Satz 24.22). ♣<br />

24.3 Die Poisson-Dirichlet-Verteilung ∗<br />

Ziel dieses Abschnitts ist die Lösung des folgenden Problems: Wir brechen einen<br />

Stock der Länge 1 an einer zufälligen (uniform verteilten) Stelle in zwei Stücke<br />

und legen das linke Stück (mit der Länge W1) beiseite. Mit dem restlichen Stock<br />

verfahren wir in gleicher Weise und legen das linke Stück der Länge W2 beiseite.<br />

Sukzessive sammeln wir die Bruchstücke mit Längen W1,W2,W3,... Wie sieht<br />

die gemeinsame Verteilung von (W1,W2,...) aus? Ferner wollen wir die Zahlen<br />

W1,W2,... der Größe nach umsortieren und W (1) ≥ W (2) ≥ ... nennen. Wie<br />

sieht die Verteilung von (W (1),W (2),...) aus? Und schließlich: was hat dies mit<br />

Poisson’schen Punktprozessen zu tun?<br />

Zur Beantwortung der Fragen müssen wir etwas weiter ausholen. Wir hatten gesehen,<br />

wie die Beta-Verteilung in natürlicher Weise bei dem Pólya’schen Urnenmodell<br />

als Grenzverteilung der Frequenzen der beiden Kugelfarben auftritt. Offenbar kann<br />

man das Pólya’sche Modell auch mit n ≥ 2 Farben betrachten. Die Grenzverteilung<br />

ist dann die n-dimensionale Verallgemeinerung der Beta-Verteilung, nämlich die so<br />

genannte Dirichlet-Verteilung.<br />

Definition 24.25. Sei n ∈{2, 3,...} und θ1,...,θn > 0.DieDirichlet-Verteilung Dirθ1,...,θn ist die Verteilung auf dem (n − 1)-dimensionalen Simplex<br />

Δn := {(x1,...,xn) ∈ [0, 1] : x1 + ...+ xn =1},<br />

die für messbares A ⊂ Δn definiert ist durch<br />

�<br />

Dirθ1,...,θn (A) = A(x1,...,xn) fθ1,...,θn (x1,...,xn) dx1 ···dxn−1,<br />

wobei<br />

fθ1,...,θn (x1,...,xn) = Γ (θ1 + ...+ θn)<br />

Γ (θ1) ···Γ (θn) xθ1−1 1<br />

···x θn−1<br />

n .

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!