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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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460 21 Die Brown’sche Bewegung<br />

21.9 Pfadweise Konvergenz von Verzweigungsprozessen ∗<br />

In diesem Abschnitt untersuchen wir die Konvergenz reskalierter Galton-Watson-<br />

Prozesse (Verzweigungsprozesse). Ähnlich wie für Summen unabhängiger Zufallsvariablen<br />

zeigen wir zunächst die Konvergenz zu einem festen Zeitpunkt gegen die<br />

Verteilungen eines Grenzprozesses. Hernach zeigen wir Konvergenz der endlichdimensionalen<br />

Verteilungen und schließlich mit Hilfe des Kolmogorov’schen Straffheitskriteriums<br />

die Konvergenz im Pfadraum C([0, ∞)).<br />

Wir betrachten einen Galton-Watson-Prozess (Zn)n∈N0 mit geometrischer Nachkommenverteilung<br />

p(k) =2 −k−1<br />

für k ∈ N0.<br />

Das heißt, wir betrachten u.i.v. Zufallsvariablen Xn,i, n, i ∈ N0 auf N0 mit<br />

P[Xn,i = k] =p(k), k ∈ N0 und definieren, ausgehend vom Startzustand Z0,<br />

rekursiv<br />

Zn �<br />

Zn+1 = Xn,i.<br />

i=1<br />

Z ist also eine Markovkette mit Übergangswahrscheinlichkeiten p(i, j) =p∗i (j),<br />

wobei p∗i die i-te Faltungspotenz von p ist. Mit anderen Worten: Sind Z, Z1 ,...,Zi unabhängige Kopien des Galton-Watson-Prozesses, mit Z0 = i und Z1 0 = ... =<br />

Zi 0 =1,soist<br />

Z D = Z 1 + ...+ Z i . (21.38)<br />

Wir betrachten nun die Erzeugendenfunktion ψ (1) (s) := ψ(s) := E[sX1,1 ] von<br />

X1,1, s ∈ [0, 1], und deren Iterierte ψ (n) := ψ (n−1) ◦ ψ für n ∈ N. Dann ist nach<br />

Lemma 3.10 Ei[sZn ]=E1[sZn ] i = � ψ (n) (s) �i<br />

.Für die geometrische Verteilung<br />

können wir ψ (n) leicht ausrechnen.<br />

Lemma 21.44. Für den Verzweigungsprozess mit kritischer, geometrischer Nachkommenverteilung<br />

ist die n-te Iterierte der Erzeugendenfunktion<br />

Beweis. Wir berechnen<br />

ψ(s) =<br />

ψ (n) (s) =<br />

∞�<br />

k=0<br />

n − (n − 1)s<br />

n +1− ns .<br />

2 −k−1 s k =<br />

1<br />

−s +2 .<br />

Um die Iterierten auszurechnen, betrachten wir zunächst allgemeine linear rationale<br />

Funktionen der Form f(x) = ax+b<br />

cx+d .Für f von dieser Form definieren wir die Matrix<br />

� �<br />

ab<br />

Mf = .Für zwei linear rationale Funktionen f und g ist Mf◦g = Mf · Mg.<br />

cd<br />

Wir berechnen leicht

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