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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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318 16 Unbegrenzt teilbare Verteilungen<br />

Nicht jede unbegrenzt teilbare Verteilung ist vom Typ CPoiν, allerdings gilt:<br />

Satz 16.5. Ein W-Maß μ auf R ist genau dann unbegrenzt teilbar, wenn es eine<br />

n→∞<br />

Folge (νn)n∈N in Mf (R \{0}) gibt mit CPoiνn −→ μ.<br />

Da jedes CPoiνn unbegrenzt teilbar ist, müssen wir einerseits zeigen, dass diese<br />

Eigenschaft unter schwachen Limiten erhalten bleibt. Andererseits zeigen wir, dass<br />

für unbegrenzt teilbares μ die Folge νn = nμ∗1/n das Gewünschte leistet. Wir<br />

bereiten den Beweis mit einem weiteren Satz vor.<br />

Satz 16.6. Sei (ϕn)n∈N eine Folge von CFWs. Dann sind äquivalent:<br />

(i) Für jedes t ∈ R existiert ϕ(t) = lim<br />

n→∞ ϕnn(t), und ϕ ist stetig in 0.<br />

(ii) Für jedes t ∈ R existiert ψ(t) = lim<br />

n→∞ n(ϕn(t) − 1), und ψ ist stetig in 0.<br />

Gelten (i) und (ii), so ist ϕ = e ψ eine CFW.<br />

Beweis. Der Beweis beruht auf der Taylor-Entwicklung des Logarithmus’<br />

| log(z) − (z − 1)| ≤|z − 1| 2 /2 für z ∈ C mit |z − 1| < 1/2.<br />

Speziell gilt für (zn)n∈N in C<br />

lim sup<br />

n→∞<br />

n |zn − 1| < ∞ ⇐⇒ lim sup |n log(zn)| < ∞. (16.2)<br />

n→∞<br />

und limn→∞ n(zn − 1) = limn→∞ n log(zn), falls einer der Limiten existiert.<br />

Wenden wir dies auf zn = ϕn(t) an, so folgt (i) aus (ii). Andererseits folgt (ii) aus<br />

(i), wenn lim infn→∞ n log(|ϕn(t)|) > −∞, also wenn ϕ(t) �= 0für jedes t ∈ R.<br />

Da ϕ stetig in 0 ist und ϕ(0) = 1 gilt, gibt es ein ε>0 mit |ϕ(t)| > 1<br />

2 für jedes<br />

t ∈ [−ε, ε]. Daϕund ϕn CFWs sind, sind auch |ϕ| 2 und |ϕn| 2 CFWs. Aus der<br />

punktweisen Konvergenz von |ϕn(t)| 2n gegen |ϕ(t)| 2 folgt nach dem Lévy’schen<br />

Stetigkeitssatz also die gleichmäßige Konvergenz auf kompakten Mengen. Wende<br />

nun (16.2) mit zn = |ϕn(t)| 2 an. Für t ∈ [−ε, ε] ist daher (n(1 −|ϕn(t)| 2 ))n∈N<br />

beschränkt. Nach Lemma 15.11(v) ist dann aber auch n(1 −|ϕn(2t)| 2 ) ≤ 4n(1 −<br />

|ϕn(t)| 2 ) beschränkt, also<br />

|ϕ(2t)| 2 ≥ lim inf<br />

n→∞ exp(4n(|ϕn(t)| 2 − 1)) = (|ϕ(t)| 2 ) 4 .<br />

Iterativ erhalten wir |ϕ(t)| ≥2−(4k ) k für |t| ≤2 ε. Es gibt also ein γ>0, sodass<br />

|ϕ(t)| > 1 t2<br />

e−γ<br />

2<br />

Gelten (i) und (ii), so ist<br />

für jedes t ∈ R. (16.3)

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