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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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232 12 Rückwärtsmartingale und Austauschbarkeit<br />

Beispiel 12.28. Seien (Xn)n∈N austauschbar und Xn ∈{0, 1}. Dann existiert eine<br />

Zufallsvariable Y : Ω → [0, 1], sodass für endliches J ⊂ N<br />

P � Xj =1 für jedes j ∈ J � � Y � = Y #J .<br />

Mit anderen Worten: Gegeben Y ist (Xn)n∈N unabhängig und BerY -verteilt. Vergleiche<br />

Beispiel 12.3(iii). ✸<br />

Beispiel 12.29. (Pólya’sches Urnenmodell) (Siehe Beispiel 14.38 und [127].) In<br />

einer Urne seien anfangs N Kugeln, davon M schwarz und N − M weiß. In jedem<br />

Schritt wird eine Kugel gezogen und zusammen mit einer weiteren Kugel der selben<br />

Farbe wieder zurückgelegt. Sei<br />

�<br />

1, falls die n-te Kugel schwarz ist,<br />

Xn :=<br />

0, sonst,<br />

und Sn = �n i=1 Xi. Dannist<br />

P � Xn =1 � � Sn−1 �<br />

+ M<br />

X1,X2,...,Xn−1 =<br />

N + n − 1 .<br />

Sukzessive erhält man für x1,...,xn ∈{0, 1} und sk = �k i=1 xi<br />

P � Xi = xi für jedes i =1,...,n �<br />

= �<br />

�<br />

= (N − 1)!<br />

i≤n: xi=1<br />

M + si−1<br />

N + i − 1<br />

i≤n: xi=0<br />

(N − 1+n)! · (M + sn − 1)!<br />

(M − 1)!<br />

N + i − 1 − M − si−1<br />

N + i − 1<br />

�<br />

N − M − 1+(n− sn) � !<br />

.<br />

(N − M − 1)!<br />

Die rechte Seite hängt nur von sn und nicht von der Reihenfolge der x1,...,xn ab.<br />

1<br />

Also ist (Xn)n∈N austauschbar. Sei Z = lim<br />

n→∞ nSn.Dannist(Xn)n∈Nunabhängig und identisch BerZ-verteilt gegeben Z. Also ist (siehe Beispiel 12.28)<br />

E [Z n ]=E � P � X1 = ···= Xn =1 � ��<br />

�Z = P [Sn = n]<br />

= (N − 1)!<br />

(M − 1)!<br />

(M + n − 1)!<br />

(N + n − 1)!<br />

für jedes n ∈ N.<br />

Nach Übung 5.1.2 sind dies sind aber gerade die Momente der Beta-Verteilung<br />

βM,N−M auf [0, 1] mit Parametern (M,N − M) (siehe Beispiel 1.107(ii)). Durch<br />

Angabe der Momente ist eine Verteilung auf [0, 1] eindeutig bestimmt (Satz 15.4).<br />

Also gilt Z ∼ βM,N−M . ✸

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