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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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492 23 Große Abweichungen<br />

Beweis. Indem wir gegebenenfalls Xi − x betrachten, können wir E[Xi] < 0 und<br />

x = 0 annehmen. (Ist nämlich ˜ Xi := Xi − x und ˜ Λ und ˜ Λ∗ wie oben für ˜ Xi<br />

definiert, so ist ˜ Λ(t) =Λ(t) − t · x und daher ˜ Λ∗ (0) = supt∈R(− ˜ Λ(t)) = Λ∗ (x).)<br />

Setze ϕ(t) :=eΛ(t) und<br />

ϱ := e −Λ∗ (0) =inf<br />

t∈R ϕ(t).<br />

Nach (23.9) und dem Differentiationslemma (Satz 6.28) ist ϕ unendlich oft differenzierbar,<br />

und die ersten beiden Ableitungen sind<br />

ϕ ′ (t) =E � X1 e tX1�<br />

und ϕ ′′ (t) =E � X 2 1 e tX1� .<br />

Also ist ϕ strikt konvex und ϕ ′ (0) = E[X1] < 0.<br />

Sei zunächst der Fall P[X1 ≤ 0] = 1 betrachtet. Dann ist ϕ ′ (t) < 0 für jedes t ∈ R<br />

und ϱ = lim ϕ(t) =P[X1 =0]. Es folgt<br />

t→∞<br />

und damit die Behauptung.<br />

P[Sn ≥ 0] = P[X1 = ...= Xn =0]=ϱ n<br />

Sei nun P[X1 < 0] > 0 und P[X1 > 0] > 0. Dannistlim ϕ(t) = ∞ =<br />

t→∞<br />

lim ϕ(t).Daϕ strikt konvex ist, besitzt ϕ eine eindeutige Minimalstelle τ ∈ R,<br />

t→−∞<br />

also<br />

ϕ(τ) =ϱ und ϕ ′ (τ) =0.<br />

Wegen ϕ ′ (0) < 0 ist τ>0. Mit Hilfe der Markov’schen Ungleichung (Satz 5.11)<br />

erhalten wir die Abschätzung<br />

P[Sn ≥ 0] = P � e τSn ≥ 1 � ≤ E � e τSn� = ϕ(τ) n = ϱ n .<br />

Wir erhalten so die obere Schranke:<br />

lim sup<br />

n→∞<br />

1<br />

n log P[Sn ≥ 0] ≤ log ϱ = −Λ ∗ (0).<br />

Im Rest des Beweises müssen wir also die umgekehrte Ungleichung zeigen:<br />

lim inf<br />

n→∞<br />

1<br />

n log P[Sn ≥ 0] ≥ log ϱ. (23.11)<br />

Wir verwenden eine Methode der exponentiellen Größenverzerrung der Verteilung<br />

μ := PX1 von X1, die untypische Werte typisch macht, damit man sie besser untersuchen<br />

kann. Wir definieren also die Cramér-Transformierte ˆμ ∈M1(R) von<br />

μ durch<br />

ˆμ(dx) =ϱ −1 e τx μ(dx) für x ∈ R.<br />

Seien ˆ X1, ˆ X2,...unabhängig und identisch verteilt mit PXi ˆ =ˆμ. Dannist

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